Laura-Mary Carter – Town Called Nothing

In Reviews von Eric

Glaubt man Laura-Mary Carter, gibt es in Arizona tatsächlich ein fast ausgestorbenes Fleckchen, das den Namen Nothing trägt, „with a population of two people.“ Überhaupt hat die Engländerin in der Zeit, in der sie in den USA lebt, eine Faszination für verlassene Städte entwickelt. Und so fuhr sie, während ihre Hauptband Blood Red Shoes pausierte, mit einer Akustikgitarre und einer Filmkamera durch die Staaten und besuchte Geisterstädte.

Von diesen Orten ließ sich Carter zu ihrer ersten Solo-Veröffentlichung inspirieren, die eine Sammlung von Balladen über Außenseitertum und Alleinsein geworden ist. Es gehe um „that fear of being left to go derelict, just like those old towns“, wie sie selbst sagt.

Die Songs sind ein gutes Stück ruhiger geraten als bei Blood Red Shoes und deutlich Americana-beeinflusst, die Rhythmen scheinen mit einem Cowboystiefel gestampft zu sein. Ob nun mit einer E-Gitarre wie im Titelstück und bei „Better On My Own“, oder mit Akustikgitarre bei „Blues Not My Colour“ und „The City You Live“, die Songwriterin Laura-Mary Carter steht klar im Mittelpunkt und singt mit einer Mischung aus Müdigkeit und Schicksalskampf. Nur etwas Schlagzeug, Bass und Klavier kommen noch hinzu und tragen zur Lonesome-Rider-Stimmung von „Town Called Nothing“ bei. Eine EP wie eine einsame staubige Straße.

Tracklisting

  1. Blues Not My Colour
  2. Signs
  3. Town Called Nothing
  4. Better On My Own
  5. The City You Live
  6. Ceremony