Mavi Phoenix – Marlon

In Reviews von Wolf

Nachdem er im Zuge der Veröffentlichung seines letzten (und ersten) Albums unprätentiös das Geschlecht gewechselt hat, wechselt Mavi Phoenix nun auch den Musikstil. War der Vorgänger noch von energisch-elektronischem HipHop geprägt, und er selbst noch mitten in der Umwandlung, scheint diese nun abgeschlossen und in einer komplett neuen Person aufgegangen zu sein.

Daher trägt die Platte auch Phoenix’ neuen bürgerlichen Namen Marlon als Titel und der ist ein wesentlich angenehmerer Zeitgenosse als es sein früheres Alter Ego „Boys Toys“ war. Er ist ein entspannter Geselle, der sich sehr wohl in seiner neuen Rolle zu fühlen scheint. Statt düster beklemmendem Rumgeschreie gibt es nun positiven Songwriter-Indie im britischen Stil, oder auch sonnigen Miami-Pop. Von früher ist eigentlich nur der eine oder andere lässige Beat und etwas Autotune geblieben. Letzteres aber auch wieder sehr gekonnt und passend eingesetzt.

Lediglich „Just An Artist“ vermittelt noch die ehemalige Ungewiss- und Unsicherheit, allerdings hier auf die Rolle als Künstler bezogen. Ansonsten wirkt das Album sehr gereift und reflektiert. Es geht nicht mehr mit dem Kopf durch die Wand, sondern ausgeglichen und bedacht ums Ankommen. Befreit zelebriert er sein neues Leben und das macht hörbar Spaß.

Willkommen Marlon!

Tracklisting

  1. Only God
  2. Leaving
  3. F Song Interlude
  4. F Song
  5. Nothing New
  6. So Happy I’m Useless
  7. Just An Artist
  8. Venice Beach
  9. Accountable
  10. Moon
  11. Tokyo Drift
  12. You Think You’re So Cool
  13. Guiseppe
  14. Pretty Life
  15. Grass And The Sun