- Release-Datum: 13.05.22
Label: Polydor
Format: Album
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Nachdem die Clubs und Tanzflächen dank Corona so lange geschlossen waren, kann man nach Wiedereröffnung schon mal in ein „Dance Fever“ ausbrechen. Und Florence Welch alias Florence + The Machine gelingt es auf ihrem fünften Album tatsächlich, in manchen Songs die Euphorie, die Ekstase und das Miteinander von Nächten in Clubs und auf Festivals zu bündeln. Diese Aussicht auf den Neubeginn und das Wiederaufleben des Lebens, der Kunst und Kultur waren auch der entscheidende Antrieb für die LP, die während der Lockdown-Monate entstand. Aber Welch wäre nicht Welch, wenn es nicht auch traurige Stücke zu hören gäbe.
Als „Nick Cave im Club“ beschreibt sie selbst die Platte, die Düsternis des Australiers ist aber weniger im Klang als in den Texten zu hören, für die sich die Engländerin von Gothic Fiction-Texten und Horrorfilmen inspirieren ließ. Dass sich das Album trotzdem positiv lesen lässt, liegt an der mitreißenden Hymnenhaftigkeit des Sounds. Unter anderem Dave Bayley von den Glass Animals half ihr bei dessen Entwicklung und schlug den punktuellen Einsatz von Synthesizern vor, die zum wirkmächtigen, aufregenden Pop der 14 Stücke beitragen. „Free“ ist dabei als beispielhaft zu nennen, mit einem hüpfenden Synthie-Beat und einem sich immer weiter steigernden Rhythmus, zu dem sich die singende Welch immer schneller um die eigene Achse zu drehen scheint. „My Love“ geht in eine ganz ähnliche Richtung. Aber auch die Songs im klassischen Florence-Breitwand-Pop wie „King“, „Cassandra“ oder „Dream Girl Evil“ überzeugen.
Schmerz und Euphorie prallen auf „Dance Fever“ aufeinander, Florence + The Machine macht daraus ein rauschendes Fest.
Tracklisting
- King
- Free
- Choreomania
- Back In Town
- Girls Against God
- Dream Girl Evil
- Prayer Factory
- Cassandra
- Heaven Is Here
- Daffodil
- My Love
- Restraint
- The Bomb
- Morning Elvis