Soccer Mommy – Sometimes, Forever

In Reviews von Eric

Dass sich Sophie Allison alias Soccer Mommy einreiht in die aktuelle Riege großer Indie-Songschreiberinnen und -Erzählerinnen, zu der auch Phoebe Bridgers, Snail Mail und Courtney Barnett zählen, hat sie vor allem ihren Texten zu verdanken, in denen sie nachvollziehbar und unmittelbar von ihrer emotionalen Instabilität singt, vom Misslingen und Missglücken im Leben und in der Liebe. Dabei fühlt sich in schlechten Zeiten ein „manchmal“ wie ein „immer“ an, eben: „Sometimes, Forever“.

Ihre Musik war bisher geprägt von einer schluffigen Rumpeligkeit, deren hervorstechendes Merkmal schrammelige Gitarren waren. Das ändert sie zusammen mit dem Produzenten Daniel Lopatin alias Oneohtrix Point Never auf ihrem dritten Album. Die Gitarren und die zuckrigen Melodien sind noch da, gleichzeitig gibt sich Allison so stiloffen wir noch nie. In „With U“ spielt sie mit der indisch-esoterisch angehauchten Psychedelik der Beatles, „Shotgun“ klingt wie der Zwitter aus den Billy-Corgan-Bands Smashing Pumpkins und Zwan, „Don’t Ask Me“ wäre in den 90ern eine große College-Rock-Hymne geworden. Die kalt-nebligen „Unholy Affliction“ und „Darkness Forever“ setzten Kontrapunkte.

„Sometimes, Forever“ ist für Soccer Mommy ein weiterer Schritt zu einer großen Songwriterin, die sich jetzt auch in der Musik mehr traut.

Tracklisting

  1. Bones
  2. With U
  3. Unholy Affliction
  4. Shotgun
  5. newdemo
  6. Darkness Forever
  7. Don’t Ask Me
  8. Fire In The Driveway
  9. Following Eyes
  10. Feel It All The Time
  11. Still