James Bay – Leap

In Reviews von Eric

Kurzer Blick aufs Cover: Der Hut sitzt wieder, die Gitarre ist umgeschnallt, d.h. der „alte“ James Bay ist wieder da! Beides, also Hut und Gitarre, hatte er auf seinem letzten Album zugunsten eines Popper-Haarschnitts bzw. vieler Synthesizer-Sounds abgelegt. Für „Leap“ setzt sich der Brite den Fedora wieder auf und spielt auf der Gitarre erneut melancholische Akkorde.

Textlich drehen sich die Songs einerseits um Bays Probleme mit Angstzuständen und geringem Selbstwertgefühl, andererseits gibt es auch viel Liebeslyrik zu hören wie etwa in „One Life“, das seiner Freundin Lucy gewidmet ist, mit der er seit Teenager-Tagen zusammen ist. Musikalisch kehrt Bay zum radiofreundlichen Pop-Folk des Debüts zurück, der zuvorderst von seiner angerauten Schmachtstimme interessant gemacht wird. Die Produktion pumpt die Songs ordentlich auf, mit vielen Spuren und elektronisch verstärkten Schlagzeug-Beats. Die interessantesten Stücke sind die reduzierteren, bei denen sich der Musiker vor allem auf seinen Gesang und seine Gitarre verlässt wie „Better“ und „Silent Love“; oder wenn er ins Soulige abdriftet wie in „Right Now“; oder wenn er mal Gas gibt wie in „Endless Summer Nights“.

James Bay kratzt auf „Leap“ öfter am Kitsch, schafft aber meist den Spagat zwischen einem gewissen Anspruch und Radiotauglichkeit.

Tracklisting

  1. Give Me The Reason
  2. Nowhere Left To Go
  3. Save Your Love
  4. Everybody Needs Someone
  5. One Life
  6. Silent Love
  7. Love Don’t Hate Me
  8. Brilliant Still
  9. Right Now
  10. We Used To Shine
  11. Endless Summer Nights
  12. Better