Junior Boys – Waiting Game

In Reviews von Eric

So jung und unerfahren, wie es ihr Bandname noch immer suggeriert, sind die Junior Boys schon lange nicht mehr – Sänger Jeremy Greenspan und Produzent Matt Didemus machen schon seit Ende der 1990er zusammen Musik.

Auch auf ihrem mittlerweile sechsten Album gerieren sich die Junior Boys als die großen Melancholiker der elektronischen Musik. Die Titel und Texte von „Waiting Game“ kreisen um ein einziges Thema: das Gefühl, darauf zu warten, dass etwas, irgendetwas, passiert. Daher ist die Stimmung der LP auch besonders nachdenklich, keiner der Tracks regt wirklich zum Tanzen an – Drums und Beats spielen eine Nebenrolle –, mehr zum in sich Hineinhorchen was denn nach der Warterei des Lebens im Allgemeinen und der Corona-Lockdowns im Speziellen noch übrig ist an Motivation, Sehnsucht und Verlangen.

Klangliche Schönheit und Stilisierung sind den Junior Boys wichtig, was sich diesmal vor allem in organischen Synthies, Beeps und Cuts ausdrückt. Diese Schöngeisterei verbindet das Duo mit anderen Ästhetikern wie Caribou, S O H N oder The xx. Trotzdem treffen einen Stücke wie „Night Walk“ oder „Samba On Sama“ ins Herz und man will in den Arm genommen werden. Auch wenn man ein bisschen drauf warten muss.

Tracklisting

  1. Must Be All The Wrong Things
  2. Night Walk
  3. It Never Occured To Me
  4. Thinking About You Calms Me
  5. Yes 2
  6. Dum Audio
  7. Fidget
  8. Samba On Sama
  9. Waiting Game