Inhaler – Cuts & Bruises

In Reviews von Eric

Mit Platz 1 in den britischen und irischen Charts für das Debütalbum ist Inhaler-Frontmann Elijah Hewson ein erster Schritt aus dem riesigen Schatten von Papa Bono Vox gelungen. Nachdem der Erstling, der mitten in der Corona-Hochzeit entstand, den Ausblick auf eine schönere, postpandemische Welt in den Mittelpunkt stellte, geht es auf dem sprichwörtlich schwierigen zweiten Album um die (meist unerwiderte bzw. noch nicht erfüllte) Liebe und damit auf Nummer sicher.

Auf Nummer sicher geht das Dubliner Quartett um Hewson, dessen Gesangsstimme eine Nähe zum jungen Bono nicht verstecken kann, auch im Sound. Als Grundlage werden die Großmeister hymnischer Rockmusik der letzten ca. drei Jahrzehnte – Stone Roses, Oasis, The Killers, Blossoms – genommen und vor allem mit poppigen Synthies und schnalzenden Drumbeats auf Jetzigkeit getrimmt. Hier und da trauen sie sich ein wenig mehr Lärm, dafür wird an anderer Stelle extra poliert (wobei die Produktion an sich schon glänzend ist). Mit Enthusiasmus, Charme und Eingängigkeit kriegen Inhaler ihre Hörer*innen, wobei vor allem „Love Will Get You There“, „These Are The Days“ und „Dublin In Ecstasy“ hervorzuheben sind.

Man könnte natürlich einen hämischen Seitenhieb daraus konstruieren, dass ein Song von Inhaler, „So Far So Good“, heißt wie Bryan Adams‘ bekannteste Greatest-Hits-Compilation. Andererseits: eine unbestreitbare Hit-Qualität gepaart mit Sympathie und kredibiler Gitarrenarbeit, das ist für eine Band mit dem Willen zum Massen-Appeal sicher keine schlechte Referenz.

Tracklisting

  1. Just To Keep You Satisfied
  2. Love Will Get You There
  3. So Far So Good
  4. These Are The Days
  5. If You’re Gonna Break My Heart
  6. Perfect Storm
  7. Dublin In Ecstasy
  8. When I Have Her On My Mind
  9. Valentine
  10. The Things I Do
  11. Now You Got Me