Steiner & Madlaina – Risiko

Den beiden Schweizerinnen Nora Steiner und Madlaina Pollina ist der Band-Aspekt ihres gemeinsamen Projektes sehr wichtig. Deshalb dürfen ihre Mitmusiker auf ihrem dritten Album richtig in die Vollen gehen. „Wahre Liebe“ eröffnet mit verzerrter Gitarre, Bass und Schlagzeug machen ordentlich Dampf – ein nettes Spiel mit dem Rockklischee. Textlich geht es um eine stürmische Liebe, irgendwo zwischen On-Off und offener Beziehung: „Wenn wir uns sogar trennen können, sag mir, was können wir dann nicht.“ Im folgenden „Paradies“ wechseln sich Klavier und Gitarre im Lead ab, während das eigene privilegierte Leben ausgestellt und damit hinterfragt wird: „In meinem Garten werden niemals Bomben fallen, willkommen im Paradies, lass die Korken knallen.“

Die beiden ersten Stücke zeigen exemplarisch, welche Arten von Liedern es auf „Risiko“ zu hören gibt: Songs über das Ver- und Entlieben und alles dazwischen einerseits und solche über gesellschaftliche Themen andererseits, bei denen das eine Auge kritisch blickt und das andere ironisch zwinkert. Eingespielt wurde das Album live in einem Studio in der Normandie, wobei sich Steiner & Madlaina innerhalb eines Dreiecks der Punkte 70s-Rock, Cantautrici und Schnunkel-Folk bewegen.

Von ein paar textlichen Banalitäten („Nur die wenigsten haben viel“) abgesehen, funktioniert das Album ausgesprochen gut. Einen Niedlichkeits-Bonuspunkt gibt’s für das Dankeslied an die eigene Mama: „Vielen Dank Mama Liebe, deine Worte sind geblieben, Stärken mich ein Leben lang. Dank dir weiß ich, was ich kann.“

1. Wahre Liebe
2. Paradies
3. Ich will dich
4. Engel am Hauptbahnhof
5. Unter Uns
6. Das will ich sehn
7. Mama Liebe
8. Man tut was man kann
9. Besser wird’s nicht
10. Von der Ewigkeit
11. Folge Mir
12. Ich blibe und du gahsch