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Release-Datum: 04.08.23
Label: Virgin Music
Format: Album
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Beim Titel flunkert er schon ziemlich, der Miles Kane. Denn sein neues, fünftes Album ist keineswegs eine Ein-Mann-Unternehmung. Vielmehr arbeiteten James Skelly (The Coral), Tom Ogden (Blossoms) und Keiran Shudall (Circa Waves) in der Entstehung der LP mit. Aber als echter Lad in Liam-Gallagher-Manier gehört etwas Großspurigkeit eben zum Handwerk dazu.
Die Northern-Soul- und Motown-Einflüsse des erst vor anderthalb Jahren veröffentlichten Vorgängers schmeißt Kane für „One Man Band“ über Bord und liefert – passend zum Festival-Sommer – straighten Indie-Rock, der vor 20 Jahren sicher mehr Wellen geschlagen hätte als heute. Schmissig-schwungvolle Songs wie das Titelstück, „Troubled Son“ oder „Doubles“ laden zum Mitwippen oder -tanzen ein, ohne eine gewisse Formelhaftigkeit überwinden zu können. Auch „Heartbreaks (The New Sensation)“ wirkt wie ein lauwarmer T.Rex-Aufguss.
Interessanter wird es, wenn der Engländer ein paar Schlenker einbaut – „Never Taking Me Alive“ zollt Al Pacino und Robert DeNiro Tribut und reitet auf einem heißen Fuzz-Bass den Highway entlang; „Ransom“ dampft den orchestralen Sound seines Nebenprojektes The Last Shadow Puppets auf eine Clubbühne zusammen; und das lebhafte „Baggio“ verneigt sich vor eben jenem Roberto B., der italienischen Fußball-Legende, inklusive Dolce-Vita-Flair.
Miles Kane kann ohne Zweifel catchy Songs schreiben. Aber für wirklich großartige Songs fehlen ihm entweder der Mut zur Überraschung oder die großen Refrains.
Tracklisting
- Troubled Son
- The Best Is Yet To Come
- One Man Band
- Never Taking Me Alive
- Heartbreaks (The New Sensation)
- The Wonder
- Baggio
- Ransom
- Doubles
- Heal
- Scared Of Love