Roosevelt – Embrace

In Reviews von Eric

Die Veröffentlichung des letzten Albums von Marius Lauber alias Roosevelt fiel noch mitten in die Corona-Pandemie und lud dadurch vor allem zum Tanz im heimischen Wohnzimmer. Diese Einschränkung hat der Nachfolger zum Glück nicht mehr, das cluborientierte „Embrace“ kann – wenn gewünscht – wieder auf vollen Konzert- und Tanzflächen genossen werden. Gut möglich also, dass Lauber diese wiedergewonnene Freiheit titelgebend umarmt.

Komplett selbst geschrieben, aufgenommen und produziert, verlässt sich Roosevelt auf seiner vierten LP auf die bewährte, aber immer noch aufregende Mischung aus schimmernden Synthesizern und funky Bässen, gebettet in eine warme elektronische Produktion, catchy und deep zugleich. Laubers Verehrung für Nile Rodgers spielt er gleich im eröffnenden „Ordinary Love“ mit einem entsprechenden Funk-Gitarrenmotiv aus. Besonders funky gibt sich auch „Luna“, das rein instrumentale „Yucca Mesa“ lässt verträumten Synthies viel Platz. Am überraschendsten ist aber sicherlich „Lake Shore“, eine elegische Synthie-Ballade ganz ohne Beat, dafür mit Streichern.

„Embrace“ ist ein Album für lange Nachte, zum Feiern mit Freund*innen oder zum Finden einer neuen Romanze – tanzbar, positiv und ein bisschen melancholisch.

Tracklisting

  1. Ordinary Love
  2. Rising
  3. Luna
  4. Yucca Mesa
  5. Paralyzed
  6. Lake Shore
  7. Realize
  8. Fall Right In
  9. Forevermore
  10. Alive