The Kills – God Games

In Reviews von Eric

Stadt der Engel, La-La-Land oder kurz: L.A. – Los Angeles hat schon immer Künstler*innen inspiriert. Diesmal beeinflusste die kalifornische Metropole das neue, sechste Album von The Kills. Auch wenn der erste Song nach dem großen Rivalen von der Ostküste „New York“ betitelt ist, atmet „God Games“ in seiner harten, sonnenverbrannten, erotischen Schwüle ganz klar die Luft von L.A.

Überhaupt führt das Eröffnungsstück mit den messerscharfen Rockriffs von Jamie Hince in die Irre. Denn eigentlich ist „God Games“ eine dunkle Balladenplatte, größtenteils auf dem Klavier geschrieben. „LA Hex“ und „103“ (= Temperatur in Grad Fahrenheit) stehen viel exemplarischer für die LP. Bei ersterem gibt Hince den Backgroundsänger zum eindringlichen, lasziven Gesang von Alison Mosshart, während verfremdete Trompeten und ein glitchy Beat, später sogar ein Chor einen düsteren Strudel eröffnen. „103“ spielt mit verschiedenen Synthie-Sounds und genanntem Klavier und zeigt den Weg des Duos weg vom reinen Gitarren-Act zu einer größeren musikalischen Palette. „Love And Tenderness“ verlässt sich etwa auf einen Dub-Rhythmus und einen basslastigen Groove.

The Kills pflegen weiterhin im Bild den sonnenbebrillten, derangierten Rockstar-Chic, mit dem sie in den 00er-Jahren groß wurden; im Ton auch, allerdings hat sich ihr sonisches Arsenal erweitert. Wenn dabei so schöne Songs für die Großstadt-Dämmerung herauskommen wie bei „God Games“, können sie damit gerne weitermachen.

Tracklisting

  1. New York
  2. Going To Heaven
  3. LA Hex
  4. Love And Tenderness
  5. 103
  6. My Girls My Girls
  7. Wasterpiece
  8. Kingdom Come
  9. God Games
  10. Blank
  11. Bullet Sound
  12. Better Days