Tränen – Haare eines Hundes

„Hair of the dog“ ist die schöne englische Formulierung für das sogenannte Konterbier. Ohne es genau zu wissen, könnte ich mir vorstellen, dass Gwen Dolyn und Steffen Israel alias Tränen dieser rabiaten Katerkur durchaus zugetan sind. Denn hört man ihren Texten zwischen Sehnsucht, Herzschmerz, Gesellschaftskritik und Körperflüssigkeiten zu, könnte diese leicht dem alkoholinduzierten Philosophieren eines langen Kneipenabends entsprungen sein.

„Haare eines Hundes“ heißt das Debütalbum der Wahlleipziger, die schon vor Monaten mit dem Hit „Stures dummes Herz“ erste Aufmerksamkeit generierten. Gwen Dolyn geisterte vorher bereits ein paar Jahre durch den deutschsprachigen Progressive-Pop-Untergrund, Steffen Israel kannte man bereits als Gitarrist des Chemnitzer Indie-Punk-Rap-Konglomerats Kraftklub. Und ihre Erstlings-LP klingt durchaus so, wie man es sich angesichts dieser Eckdaten vorstellt: NDW meets Post-Punk. Aggro, aber verletzlich. Kippe im Maul, aber mit Lippenstift. Texte mit Hirn, aber nicht zu viel. Darauf ein Konterbier.

1. Es ist nicht wie es aussieht
2. Stures dummes Herz
3. Kapitulation
4. Interlude – Neumond
5. Duell der Letzten
6. Zu alt geboren
7. Schießen lernen
8. Interlude – Vollmond
9. Alte Wunden
10. Mitten ins Gesicht
11. Was bleibt