Kings Of Leon – Can We Please Have Fun

In Reviews von Eric

Die Kings Of Leon schauen auf dem Cover ihres neuen Albums tatsächlich so sauertöpfisch, als ob sie ein bisschen Spaß dringend nötig hätten. Dabei liefen die Aufnahmen anscheinend gut. „It was the most enjoyable record I’ve ever been a part of“, sagt Frontmann Caleb Followill. Dafür lud sich das Quartett den Starproduzent Kid Harpoon (Harry Styles, Florence + the Machine) ins Dark Horse Studio in Nashville ein, der dem Sound hörbar guttut.

Einen Spaß machen sich die Brüder Caleb, Jared und Nathan sowie ihr Cousin Matthew Followill auf ihrer neunten LP nämlich daraus, zwischen ihren beiden Identitäten zu pendeln – dem dreckigen Blues-Rock der Anfangstage und dem Stadion-Rock, der sie später mit „Sex On Fire“ zu Millionensellern machte. „Mustang“ ist dafür ein gutes Beispiel, das einen räudigen Basslauf mit einem übergroßen Refrain verbindet. Bei „Nothing To Do“ gönnt sich das Quartett sogar eine Garage-Rock-Injektion. Am überzeugendsten sind sie aber beim Slowburner „Split Screen“, das minimale, aber große Drum-Patterns mit oszillierenden Gitarren verbindet.

Die Kings Of Leon wirken auf ihrem neuen Werk deutlich lockerer als auf dem lahmarschigen Vorgänger. Und wenn auch nicht jeder Song überzeugt, erscheint die Band spürbar revitalisiert. Vielleicht hat man sich von Rolling Stones inspirieren lassen, die vergangenes Jahr mit dem ersten überzeugenden Album seit anno dazumal um die Ecke kamen. Auch als Stadion-Act ist das also zu schaffen. Keep going, Kings Of Leon!

Tracklisting

  1. Ballerina Radio
  2. Rainbow Ball
  3. Nowhere To Run
  4. Mustang
  5. Actual Daydream
  6. Split Screen
  7. Don’t Stop The Bleeding
  8. Nothing To Do
  9. Television
  10. Hesitation Generation
  11. Ease Me On
  12. Seen