James Vincent McMorrow – Wide Open, Horses

In Reviews von Eric

Das (Great) Wide Open übt spätestens seit Tom Petty eine große Faszination auf Musiker*innen aus – weil es einerseits bei den Hörer*innen Bilder vor dem inneren Auge evoziert und andererseits als Projektionsfläche für den Künstler dienen kann – so auch für James Vincent McMorrow. „To me, the album is about finding relief from the cycle of life’s pressure. The more technology we add, the more unhappy everyone seems to be“, erklärt der Ire mit der charakteristischen hellen Gesangsstimme seine neue, siebte LP.

Der Singer-Songwriter, Multi-Instrumentalist und Produzent wählte einen ungewöhnlichen Ansatz für die Entstehung von „Wide Open, Horses“: er spielte die Songs erst auf zwei speziellen Konzerten in Dublin, bevor er mit ihnen ins Studio ging. „The whole point was to expose the flaws and also highlight the special little moments“, begründet er seine Herangehensweise. Diese funktioniert ausgezeichnet, denn die Stücke wirken sehr unmittelbar, als würde McMorrow mit seiner Gitarre bei einem im Wohnzimmer sitzen. Dennoch ist „Wide Open, Horses“ keine reine Nachdenklicher-Mann-mit-Klampfe-Platte, obwohl es solche Songs mit „Stay Cool“ und „White Out“ auch gibt; genauso aber ist eine abwechslungsreiche Instrumentierung zu hören mit Samples und Synthesizern, Banjo und Lap-Steel-Gitarre, die dann zu reichhaltigen Liedern wie „Look Up!!“ und „Darkest Days Of Winter“ führt. Der Niedlichkeitspreis geht aber an „Give Up“, bei dem die kleine Tochter des Dubliners mitsingen darf.

James Vincent McMorrows zeitloser, elegant arrangierter und vielfältiger Folk-Pop-Rock weiß das (Great) Wide Open hervorragend auszufüllen.

Tracklisting

  1. Never Gone
  2. Look Up!!
  3. No One Gets What They Wanted
  4. Stay Cool
  5. Wide Open, Horses
  6. Day The Lights Went Out
  7. Give Up
  8. The Standard
  9. The Things We Tell Ourselves
  10. White Out
  11. Darkest Days Of Winter
  12. Call Me Back
  13. Meet Me In The Garden