Hinds – Viva Hinds

In Reviews von Eric

Seit ihrem letzten Album aus dem Jahr 2020 ist die spanische Band Hinds vom Quartett zum Duo geschrumpft. Somit ist die neue LP zwar die vierte unter dem Namen Hinds, aber auch so etwas wie die Debütplatte von Carlotta Cosials und Ana Garcia Perrote. Dass sie auch zu zweit mehr als lebendig sind, zeigen uns die Madrileninnen gleich im Titel: „Viva Hinds“!

Ein bisschen Melancholie darf es zu Anfang aber sein, wenn die beiden Frauen auf die letzten, nicht einfachen Jahre zurückblicken. In „Hi, How Are You“ fragt Perrote: „Hey, you ok?“, woraufhin Cosials antwortet: „I’ve been better tbh.“ Danach wird jedoch die Schwermut abgeschüttelt und Hinds überzeugen mit garagigem Power-Indie, der sich nicht vor poppiger Zugänglichkeit scheut. So wie in „The Bed, …“, der verträumte Synthies in den instrumentalen Vordergrund rückt. Aber die Gitarren kommen auch zu ihrem Recht wie bei „On My Own“ oder „Coffee“.

Bei zwei Songs, „Boom Boom Back“ bzw. „Stranger“, holten sich Hinds prominente Unterstützung mit Beck bzw. Grian Chatten von Fontaines D.C. Die beiden Herren halten sich aber angenehm im Hintergrund, um den beiden Spanierinnen mit ihrem charmant-nonchalanten Call-and-Response-Gesang das Spotlight zu überlassen.

In neuer Konstellation scheinen die Songschreiberinnen, Gitarristinnen und Sängerinnen Cosials und Perrote noch enger zusammengerückt zu sein und eine „Wir gegen den Rest der Welt“-Attitüde entwickelt zu haben. Und das kann im Rock’n’Roll ja nur gut sein.

Tracklisting

  1. Hi, How Are You
  2. The Bed, The Room, The Rain and You
  3. Boom Boom Back (feat. Beck)
  4. Stranger (feat. Grian Chatten)
  5. Superstar
  6. Mala Vista
  7. On My Own
  8. Coffee
  9. En Forma
  10. Bon Voyage