Underworld – Strawberry Hotel

In Reviews von Wolf

In ihrer rund 40-jährigen Karriere haben Underworld einige Wandlungen durchlaufen. Von elektronischem Punk über fast schon poppigen Dance haben sie sich in letzter Zeit in Richtung Musik für audiophile Produktionsfetischisten entwickelt. Große Hits fand man auf ihren letzten Platten keine mehr.

Auf Live-Konzerten sind sie allerdings noch immer eine absolute Rave-Macht, auch wenn sich Sänger Carl Hyde bei den letzten Shows bereits etwas vom Bühnenrand zurückgezogen hat, um dem Sound und dem Gesamtwerk mehr Raum zu überlassen.

Daher ist auch das neue Album keine Hitmaschine, sondern eher eines, das man sich zu Hause auf einer guten Anlage oder (um die Nachbarn zu schonen) mit Kopfhörern anhören sollte. Denn klang- und bassgewaltig ist die Platte natürlich trotzdem noch, und verlangt laut gehört zu werden.

Und das ist an sich schon eine große Freude. In Zeiten runtergekürzter, Spotify-optimierter Songs mal wieder ein über einstündiges Album komplett in Ruhe durchzuhören. Worum die Band auch ausdrücklich bittet. „Please Don’t Shuffle“ ist das Motto der Platte.

In diesem Sinne wünscht man sich für die Zukunft fast ein bestuhltes, oder gar bebettetes Underworld-Konzert; um den Sound voll genießen zu können.
Obwohl es einen da dann natürlich doch wieder aus den Socken hauen würde…

Tracklisting

  1. Black Poppies
  2. denver luna
  3. Techno Shinkansen
  4. and the colour red
  5. Sweet Lands Experience
  6. Lewis In Pomona
  7. Hilo Sky
  8. Burst Of Laughter
  9. King Of Haarlem
  10. Ottavia
  11. denver luna (acapella)
  12. Gene Pool
  13. Oh Thorn!
  14. Iron Bones
  15. Stick Man Test