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Release-Datum: 17.01.25
Label: Fat Possum
Format: Album
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Die Liebe, dieses größte aller Gefühle, fällt bei Tamara Lindeman und ihre Combo The Weather Station polternd in das Leben der Menschen und setzt dabei Körper und Geist in Bewegung: „You thought you knew what it was you loved, then again – look at this mess. Your body fooled you, your body moved you – yes“, hieß es in der Vorabsingle „Body Moves“. Verschlungene Emotionen transportiert Lindeman – Frontfrau, Songwriterin und einzig konstante Besetzung der Band – gerne mittels Natur- und Klimametaphern: „I don’t make the rules, I just watch them unfurl like smoke always rising from the fires of the world.“
Auch musikalisch muss man sich auf „Humanhood“ auf einige Wendungen gefasst machen, da die LP stetig zwischen Folk, Rock, Ambient und Jazz oszilliert. Beim hervorragenden „Neon Signs“ flirrt ganz viel um die leitenden Instrumente Klavier und Schlagzeug herum, von Klarinette bis zu Synthies, um in einer Art Meditationsklang zu enden. „Window“ ist so etwas wie die Joni-Mitchell-Version eines Coldplay-Songs. Beim Titelstück kämpfen u.a. abstrakte Perkussion und ein Neue-Musik-Saxofon um Aufmerksamkeit. Bei „Irreversible Damage“ läuft ein aufgezeichnetes Telefongespräch im Hintergrund, während sich eine freejazzige Jam-Session abspielt.
Vor allem die deutlich in den Vordergrund gemischten Drums treiben den Songs jeglichen Anflug von Esoterik aus, die man in dieser Konstellation auch befürchten könnte.
The Weather Station geben auf diesem Album komplexe Emotionen in feinkörniger Nuancierung wieder, die genauso packen wie die mitunter fordernde Musik. In Zeiten, in denen offenbar wieder einfache Antworten gefragt sind, ein angenehmes Manifest der Komplexität.
Tracklisting
- Descent
- Neon Signs
- Mirror
- Window
- Passage
- Body Moves
- Ribbon
- Fleuve
- Humanhood
- Irreversible Damage
- Lonely
- Aurora
- Sewing