- Release-Datum: 05.05.17
Label: Captured Tracks
Format: Album
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Der 27-jährige Kanadier veröffentlichte in den letzten fünf Jahren drei Alben und zwei LPs, welche er selber dem Genre „Jizz Jazz“ zuordnet. Er schuf in diesen Jahren einen unverwechselbaren Stil, der sich vor allem aus dem trödeligen, etwas müde und gelangweilt klingenden Gesang, gedämpften, niedrig frequentierten Bassgitarren, seichten Drums und den Effekten Chorus und Vibrato der Gitarre zusammensetzt. Mac ist außerdem für seine humorvolle, lockere, natürliche und charmante Art bekannt, die sich in seinem ganzen Erscheinungsbild bis hin zu seinen Songs ausbreitet. Die New York Times bezeichnete ihn einmal als „The Lovable Laid-Back Prince of Indie Rock“. Der Singer-Songwriter und Produzent Mac DeMarco zog nun nach Aufenthalten in Montreal und New York nach Los Angeles und stellte dort sein drittes Studio-Album unter dem Namen „This Old Dog“, welches auf dem Indie-Label „Captured Tracks“ aus Brooklyn erschien, fertig. Wie die beiden Vorgänger nahm DeMarco sein neustes Werk in den eigenen vier Wänden auf, doch das Resultat klingt etwas erwachsener, reifer und nachdenklicher. Die sonst so smoothen, fröhlichen, locker-flockig dahinfließenden Lyrics werden auf „This Old Dog“ größtenteils gegen ernstere und persönlichere Themen ausgetauscht.
Er meint selbst, dass er normalerweise die Songs einfach aufschreibt, notiert und schlussendlich aufnimmt, doch nach seinem letzten Umzug ließ er ihnen Zeit und lernte sie wirklich kennen.
Der Sound und Macs sympathisch dahinplätschernder Gesang haben sich nicht wirklich geändert. Alles bleibt harmonisch, lässig und entspannt. Im Opener „My Old Man“ besingt DeMarco auf seine unbeschwerte Weise die Beziehung zu seinem Vater, welchen er kaum kennt, es ihm aber immer schwerer fällt, seine Gefühle für ihn zu ignorieren. Er beschreibt, dass er Charakterzüge seines Vaters in sich selbst erkennt und diese nicht hinnehmen möchte: „Look in the mirror / Who do you see? / Someone familiar / But surely not me“.
„Baby You´re Out“ klingt etwas munterer, um dann aber bei „For The First Time“ zum besinnlichen und gechillten roten Faden zurückzukehren und eine verflossene Liebe auf extrem romantische Art und Weise zu besingen. In „Dreams From Yesterday“ können wir versuchen, Macs Gedankengängen zu folgen und werden dabei in eine DeMarco-typische Trance versetzt. Im Song „A Wolf Who Wears Sheep Clothes“ kommt die E-Gitarre zum Einsatz, und man hat das Gefühl, wieder etwas wachgerüttelt zu werden. Der Song überzeugt mit Textzeilen wie: “Don’t let the World outside the windowpane get to your head / Hopefully you make some sense of all this shit before you’re dead”. Wie recht er doch hat! „Moonlight On The River“, der vorletzte Track des Albums, beginnt passend und gewohnt ruhig und gelassen, um dann nach viereinhalb Minuten in einen schaurigen Mix aus psychedelisch aufheulenden Gitarren überzugehen. Diese werden bis zur siebenten Minute ausgereizt und sind das einzige soundtechnische Pendant zu den dunkleren und ernsteren Themen des Albums.
Auf „This Old Dog“ lernen wir einen verletzlichen und erwachseneren Mac DeMarco kennen, vergessen jedoch bei keinem Stück der Platte, mit wem wir es zu tun haben, da der Kanadier sich treu bleibt und nicht großartig an seinem Stil und seiner Leichtigkeit geschraubt hat. Wunderbar zerbrechlich und melodiös kommt das dritte Album daher und wechselt dabei immer wieder zwischen nachdenklich ruhig und etwas beschwingter hin und her, ohne dabei den Hörer aus der Bahn zu werfen. Möchte man sich treiben lassen, drücken sich die Texte und Gefühle des Sängers nicht in den Vordergrund, und man lauscht einfach nur den harmonischen Melodien.
Vielleicht verrät er uns im nächsten Album, ob er seinen Vater wirklich angerufen hat, so wie er es im letzten Song „Watching Him Fade Away“ in Betracht zieht.
Tracklisting
- Fever ft. KNA
- I Still Wanna Know ft. Rivers Cuomo
- Nobody ft. Chaos Chaos
- Unusual ft. MNDR
- This Song ft. Rostam
- No One Has To Know ft. Joywave
- The Beautiful Game ft. St. Lucia
- Johnny Cash ft. Scavenger Hunt
- It’s A Shame ft. Pink Feathers
- Be ft. Jordan Corey
- Heartbreak Summer ft. K.Flay
- Find A Way ft. Alice MK
- Heavy ft. Karl Kling