Locas In Love – Saurus X

In Reviews von Eric

Ein heimlicher Klassiker feiert Jubiläum: vor zehn Jahren erschien das Album „Saurus“ der Kölner Band Locas In Love. Was der Band die LP immer noch bedeutet, merkt man an den umfangreichen, liebevollen Beigaben zum Vinyl-Reissue (Making-Of-Chroniken, Songbook, Tourtagebuch).

Was „Saurus“ auch heute noch hörenswert macht, ist weniger die zwar durchaus charmante, aber nicht herausragende schrammelige Indie-Instrumentierung, sondern vielmehr die Texte. Die Sprünge zwischen larmoyanter Selbstverortung („Sachen“), lakonischer Liebeserklärung („Honeymoon Is Over (If You Want)“), ergreifender Freundschaftsgeschichte („Egal wie weit“) und Nick-Drake-Hommage („Rosa Mond“) sind auf diesem Album ganz kurz. Das erschwert zwar die sofortige Zugänglichkeit und lässt es etwas verschroben wirken, sorgt aber für die Wertigkeit der Songs. Der Vortrag von Sänger Björn Sonnenberg, der den Großstadt-Slacker genauso geben kann wie den tiefschürfenden Singer/Songwriter, hilft zusätzlich dabei, dass die Stücke bzw. Geschichten, Sätze, Wörter im Kopf bleiben.

„Saurus“ ist sehr gut gealtert und auch zehn Jahre nach Veröffentlichung eine Entdeckung wert. Nur die billigen Berliner Mieten, über die im Opener gesungen wird, gibt es leider nicht mehr.

Tracklisting

  1. Sachen
  2. Zum Beispiel ein Unfall
  3. Comandante
  4. Monkey
  5. Honeymoon Is Over (If You Want)
  6. Saurus
  7. To Get Things Straight
  8. Mabuse
  9. High Pain Drifter
  10. (How I Wrote) I Get Lonesome
  11. Egal wie weit
  12. Rosa Mond