St. Michael Front – End Of Ahriman

In Reviews von Martina

Die Aussage, der erste Eindruck ist der Beste, deckt sich mit der ersten Begegnung mit „End Of Ahriman“ und den dazu gehörten 15 Minuten völlig. Die kurze Spielzeit war vollkommen ausreichend, um sich der St. Michael Front anzuschließen. Wer einmal den ehrwürdigen Klängen verfallen ist, wird sich von ihnen nicht mehr lösen. Hymnisch, elegisch, elektronisch, indiepoppig, mit einem dunklen Schimmer überzogen tischt das Darkpop-Duo auch diesmal alles auf, um die Gemeinde für sich zu gewinnen.

Ahriman ist ein Begriff, der für das Zerstörerische steht. Doch der frische Wind, der durch die Gedanken an die guten alten Synthie-Pop- bzw. dunklen Seelen weht, richtet keinen Schaden an. Dem Zusammenspiel aus Sound und Stimme ist man machtlos ausgeliefert, so als wurde insgeheim auf diese Band und diese Musik gewartet.

Obwohl an den Stücken der ersten EP rein gar nichts auszusetzen ist, finden diese sich neu herausgeputzt auf dem Debüt wieder. Die neuen Songs reihen sich voller Pathos mit Trompete, Akustikgitarre und einem prägnanten Schlagzeug mit ein. Zwölf Mal wird es fragil, melodisch und fängt so die 80er mit allen Elementen der Wohlfühlmusik ein. Neben triumphierenden Stücken wie „Doom Of Your Livingroom“ können die Hamburger auch Geschichten mit akustischen Hintergrund und abgetönten Akzenten wie in „They Burn“ erzählen. Damit das Stück „Lucky Prince“ eine Portion Leuchtkraft mehr bekommt, wird am Hall beim Gesang nicht gespart. Fanfaren und Trommeln begleiten den betrübten Ton bei „Death And His Son“.

Dumpfe Elektronik und ein stampfender Beat wischt den Trübsal im flotten Taktschlag schnell glatt und baut die Wall of Sound der beiden Herren wieder haushoch auf. Am Ende leuchtet mit „White Lights Shine“ das hellste Licht, wenn es heißt: „And The Angels Will Show You The Way.“ Im spirituellen Sinne natürlich.

Tracklisting

  1. Lucky Prince
  2. Rifles & Good News
  3. Doom Of Your Living Room
  4. Drones Block My Way
  5. Once
  6. They Burn
  7. I´m Fine
  8. Death & His Son
  9. Thank You For Nothing
  10. Higher Source
  11. White Lines Shine
  12. Bootlicking For A Dream