H-Burns – Midlife

In Reviews von Eric

Das neue Album von Renaud Brustlein alias H-Burns erzählt die Geschichte eines Mannes, der zurückblickt und die Wege untersucht, die er einschlug, und welche Spuren er dabei auf den Pfaden von Weggefährten hinterließ. Inspiriert wurde der Franzose dabei von der Geschichte seiner Heimatstadt Romans-sur-Isère, der ehemaligen Hauptstadt der französischen Schuhindustrie. „Ich war schon immer vom Schicksal der Städte der Arbeiterklasse bewegt“, betont der Musiker. „Es ist ein universelles Thema, das wir in allen Ländern und in allen Künsten finden.“

Kein Wunder also, dass man auf „Midlife“ viele Referenzen auf große Poeten der Arbeiterklasse wie Bruce Springsteen und Neil Young findet. Das liegt nicht zuletzt an H-Burns‘ luzidem Songwriting und seinem präzisen Vortrag. „Tigress“ ist sinnlicher Americana, „Crazy Ones“ lässt an den cleveren Indiepop von Beck denken. Durch die Gesangsunterstützung von This Is The Kits Kate Stables erinnert „Sister“ an die großen, klassischen Balladen von Emmylou Harris und Gram Parsons. Der Titeltrack und „Dreamchaser“ wiederum klingen nach perfekter Roadtrip-Musik.

Durch die bedachten Arrangements, die H-Burns bewusst schlank hält – mit folkig-akustischen und sacht elektrifizierten Gitarren, Drums und Percussion sowie ein paar Keyboards – entfaltet sich die Schönheit der Songs nicht unmittelbar, strahlt nach mehrmaligem Hören dafür umso schöner.

Tracklisting

  1. Tigress
  2. Actress
  3. Crazy Ones
  4. Sister ft. Kate Stables
  5. Tourists
  6. Leaving
  7. Saturday
  8. Midlife
  9. Friends
  10. Pretty Mess
  11. Black Dog
  12. Dreamchaser