Charlie Cunningham – Permanent Way

In Reviews von Eric

Charlie Cunninghams Debütalbum beeindruckte neben seinem guten Songwriting vor allem durch sein intensives Flamenco-Gitarrenspiel, das sich der Brite in Sevilla aneignete und das klar im Zentrum von „Lines“ stand. Auf dem Nachfolger „Permanent Way“ verlässt sich Cunningham weiterhin auf sein kunstfertiges Spiel auf den Nylonsaiten und die typische Perkussivität des Flamenco, stellt die Stücke aber musikalisch breiter auf. Mit mehreren Freunden an Piano, Synthesizer, Schlagzeug, Gitarre und Bass zeigt das Album mehr Farbe und Dynamik.

Die vielfältigere Instrumentierung sorgt für eine hohe atmosphärische Dichte, Cunninghams ätherisch-intensive Jungenstimme für emotionale Wirksamkeit. In dieser Weise erinnern „Don’t Go Far“, „Sink In“, „Bite“ und „Force Of Habit“ an José González bzw. dessen Band Junip. Was insofern passend ist, da „Lines“ noch auf González‘ eigenem Label erschien.

Das Titelstück lässt mit seinen Synthesizer-Motiven und treibendem Schlagzeug an Snow Patrol denken, das hymnische Gitarrenriff von „Different Spaces“ an die frühen Coldplay. Gerade diese Vergleiche zeigen, dass sich Charlie Cunningham auf „Permanent Way“ auch vor poppigen (Mainstream-)Ansätzen nicht fürchtet. Über 130 Millionen Spotify-Streams müssen ja irgendwo herkommen.

Tracklisting

  1. Permanent Way
  2. Don’t Go Far
  3. Sink In
  4. Headlights
  5. Different Spaces
  6. Monster
  7. Interlude (Tango)
  8. Bite
  9. Hundred Times
  10. Maybe We Won’t
  11. Force Of Habit
  12. Stuck