Wir haben die Londoner schmerzlich vermisst, doch nun sind sie wieder vereint. Nachdem sie im August letzten Jahres die ersten Lebenszeichen in die Welt streuten, veröffentlichten sie am 17.01.2020 nach über fünf Jahren das neue Album „Everything Else Has Gone Wrong“.
Die Band war für mich schon in eine Schublade des Vergessens geraten, nachdem sie sich nach ihrem 2014er Album „So Long, See You Tomorrow“ und der dazugehörigen Tour, die 2015 endete, auf unbestimmte Zeit von ihren Fans verabschiedeten. Ich erfuhr das Debakel damals durch Zufall und schloss dann irgendwann mehr oder weniger damit ab, dass sie sich wohl nie wieder zusammenfinden würden, da wenig später Soloprojekte von allen Seiten der Band entstanden.
Umso freudig überraschter war ich, als sie in den letzten Monaten Singles droppten, die auf das neue Album hinfiebern ließen.
Einerseits ein Glück, dass Bassist Ed Nash seine Bandmitglieder dazu drängte, sich für ein erneutes Musizieren zusammenzufinden, andererseits ist er auch für den Klang „verantwortlich“, welcher sich immer mehr vom einstigen Indie-(Folk-)Rock verabschiedet. Die letzten beiden Alben gaben bereits einen Vorgeschmack auf das mit Synthies und Elektronika ausgetüftelte aktuelle Album.
Trotzdem finden wir tolle Songs, die heimelig nach Altbekanntem klingen. „Eat, Sleep, Wake (Nothing But You)“ könnte z.B. auch von einer Vorgängerplatte stammen. Manche Songs sind eingängig wie eh und je, andere verlangen ein mehrmaliges Hören, aber es lohnt sich. Auch wenn alles andere schiefgegangen sein mag, wie der Album-Titel vermuten lässt, ist es ein hörenswertes Comeback. Die alten und neuen Klänge, Jack Steadmans gewohnt positiv klingende, manchmal winselnde Stimme und der Gastauftritt von Liz Lawrence („People People“) können überzeugen. Ein roter Faden und allerhand Experimente sind zu erkennen, was die Fans gewohnt sind und lieben sollten – auch live:
15.03.20 – München, Backstage Werk
18.03.20 – Berlin, Huxleys
24.03.20 – Köln, Live Music Hall
25.03.20 – Hamburg, Docks