Empathy Test – 01.11.18

In Konzerte von Martina

Bei manchen Bands stimmt irgendwie alles. Eine schöne Stimme, eine eigene, erkennbar elektronische Note und ein echt gespieltes Schlagzeug. Und genau das macht den hörbaren Unterschied zum Drumcomputer aus und verleiht den Songs von Empathy Test einen ordentlichen Rhythmusschub, der den Sound lebhafter macht.

Auf irgendeinen Sampler vor ca. drei Jahren stach ein Song der jungen Band sofort ins Gehör. Wenig später stand das Trio als Support für Mesh auf der Bühne und punktete bei den Fans. Dankbar darüber sind sie immer noch, denn die Leute, die damals eigentlich für den Hauptakt gekommen sind, stehen heute in Oberhausen bei Empathy Test im Publikum. Kein Wunder also, dass die Briten gerne in die Nordrhein Westfälische Stadt im Kulttempel wiederkommen.


Eigentlich reichen Songs wie „Kirrilee“, „Throwing Stone“ oder „Demons“ aus, um die Menschen mit der Musik von Empathy Test glücklich zu machen. „Losing Touch“ gehört ebenfalls dazu, was sich auch beim Konzert als wiederkehrender wünschender Zwischenruf bestätigt. Das es eines der Fan-Lieblingslieder ist, war natürlich vorher schon kein Geheimnis, denn einige hunderttausende Aufrufe bei Spotity quittieren dies schwarz auf weiß.

Doch bis „Losing Touch“ die Zuschauer zum Tanzen bringt, haben die Schulfreunde Isaac Howlett und Adam Relf noch einige andere wohlklingende Stücke im Programm. Wie sich die Setlist heute Abend allerdings zusammensetzt, ist während des Konzertes nicht ganz klar, denn die beiden Herren haben unterschiedliche Listen am Platz. Schnell werden sie sich einig und die ersten Synthieklänge verraten den Fans wie es weitergeht.

Wenn sich die synthetische Tanzbarkeit in Balladen wie „Firelight“ oder „Seeing Stars“ wandelt, bleibt der pulsierender Takt, für den auch Drummerin Chrisy Lopez verantwortlich ist, erhalten. Das neue Stück „Holy Rivers“ nach dem auch die Tour benannt ist, breitet sich sanft klingend, emphatisch aus. Etwas sentimental darf es werden, vor allem wenn der „Incubation Song“ theatralisch vorgetragen wird. Dafür gibt es reichlich Applaus und glückliche Gesichter auf beiden Seiten.

Dass die Band Spaß an ihrer Arbeit hat, zweifelt man keine Sekunde. Außer dem Singen unterhält Frontmann Isaac Howell die Zuschauer mit kleinen Geschichten und wirkt entspannter und professioneller als beim ersten Headliner-Konzert im vergangenem Dezember an gleicher Stelle. Nach fast getaner Arbeit dürfen die Oberhausener Besucher nun zu „Losing Touch“ toben. Mitsingen und Tanzen ist erwünscht, was bei der beatigen Melodie eine Leichtigkeit ist. Die großartigen Stücke aus der Empathy Test Kennenlernphase vervollständigen mit „Here Is The Place“ und „Throwing Stone“ die ungleichen Setlisten.

Das bunte Vergnügen an einem trüben Feiertag zieht hier noch keinen Schlussstrich. Selbstverständlich gibt es den verlangten Nachschlag und die Musiker treten erneut auf die Bühne, um die Soundmaschinen anzuwerfen. Auch wenn es im Refrain von „All It Takes“. widersprüchlich heißt „This Is The Beginning Of Something Wonderful, This Is The Beginning Of Something Magical“ ist das Ende des Konzertes in Griffweite. Es wird sicherlich noch mehr schöne Abende mit Empathy Test geben, auf denen Oberhausen ganz oben auf der Liste steht.