Es ist eine Weile her, dass man neue Musik von Einar Stray gehört hat. Doch nun kommt er im neuen Gewand wieder auf die Bildfläche. Nachdem er, zum zweiten Album seines ersten Bandprodukts, aus Anerkennung für seine Mitmusiker bereits ein „Orchestra“ an seinen Namen angehängt hat, tritt er nun noch weiter zurück.
Das neue Projekt Mildfire ist aber auch nicht mehr sein eigenes, sondern sieht sich eher als Kollektiv und kreativer Schmelztiegel, in dem sie die Grenzen ihrer musikalischen Schaffenskraft ausloten wollen. In dieser Konstellation erschien letzte Woche bereits eine erste EP, nun folgt die zweite. Eine dritte soll noch kommen, bevor die gesammelten Werke im nächsten Frühjahr als Album veröffentlicht werden.
Auch wenn er sich in Gesang und dem früher prägnanten Klavierspiel sehr zurücknimmt, kann man den typischen Stray-Sound noch immer erkennen. Dass Ofelia Østrem Ossum aus der alten Band wieder mit im Boot ist, und Gesang und Gestreiche beisteuert, verstärkt diesen Eindruck ebenfalls. Nicht mehr ganz so klassisch folkig, manchmal leicht elektronisch ein bisschen mit Anflügen an orientalisches und mittelalterliches, auch mal wilder, jazziger ist der Sound der neuen Truppe. Geblieben sind sphärische, feinfühlig arrangierte Klänge die gleichzeitig treiben und schweben lassen.
Die Live-Premiere dazu findet am 28.11. im Rahmen der Sinnbus Signale in der Kantine am Berghain statt. Eine weitere Premiere an diesem Abend wird der Auftritt von Neck Breaking Stunts sein; einem experimentellen Projekt von La Boum Fatale und ebenfalls Einar Stray. Abgerundet wird der Abend vom Dream-Pop-Duo The Day.