Alfie Templeman – Radiosoul

In Reviews von Eric

Mit 15 Jahren veröffentlichte Alfie Templeman seine erste Single, nun wird das einstige Wunderkind langsam erwachsen. Inzwischen ist der Multiintrumentalist 21 Jahre alt und hat sich einen Bart stehen lassen, also war es auch an der Zeit, dass der Engländer seinen Sound verändert. Der Gute-Laune-Indie des Debütalbums wird auf dem Nachfolger „Radiosoul“ zwar nicht negiert, aber in neue Regionen geführt.

Bereits das Titelstück zur Eröffnung macht neugierig, was da noch alles kommt, in seiner Verbindung aus George-Michael-Soul und entspanntem Yacht-Rock. Templeman erzählt von den Facetten der Adoleszenz, von den eigenen Ängsten bis zum Auszug bei den Eltern, in hübsch eklektischen Klängen. Der Funk von „Eyes Wide Shut“ kommt zwar niedlich, aber noch etwas ungelenk rüber, was sich dank Hilfe von Großmeister Nile Rodgers bei „Just A Dance“ ändert. Während „Drag“ sogar Richtung Disco schielt, erinnert „Submarine“ an den Leftfield-Songwriter-Pop eines Badly Drawn Boy (schneller gespielt). „Switch“ schießt in spacige Acid-Pop-Gefilde, bevor „Run To Tomorrow“ am Lagerfeuer Ben-Howard-Vibes aufkommen lässt.

Alfie Templemans Musik schickt immer noch Regenbögen aus den Lautsprechern, tut dies aber nun in vielfältigerer Weise. Sie werden so schnell groß!

Tracklisting

  1. Radiosoul
  2. Eyes Wide Shut
  3. This Is Just The Beginning
  4. Vultures
  5. Drag
  6. Hello Lonely
  7. Just A Dance (feat. Nile Rodgers)
  8. Submarine
  9. Beckham
  10. Switch
  11. Run To Tomorrow