Backyard Dreamer – Lies. Rosaries. Sins.

In Reviews von Martina

Wie so oft im Leben sind die ersten Sekunden entscheidend darüber, ob man etwas mag oder nicht. Bei der Musik von Backyard Dreamer braucht man nur diesen einen Augenblick vom Opener „Oh Helloween“, um zu wissen, dass die Chemie stimmt.

Das Dortmunder Duo verdichtet jeden Augenblick mit einer dicken Schicht Melancholie, die synthetisch-poppig oder in verträumten Melodien zueinander findet. Schwermütiger Sound, der niemals in tiefer Traurigkeit ertrinkt, berührt das Herz. Die Vielschichtigkeit der zusammengefügten Klänge gleicht einem Soundtrack fürs große Kino. Jeder Gefühlsmoment wird feinfühlig oder pompös unterstrichen. Der Multiinstrumentalist Andreas Kuhlmann sorgt dafür, dass sich die passende Stimmung langsam errichtet, damit aus dem tief klingenden Cello und dem melancholischen Gesang von Jonas Künne ein Stück Dreampop wie „Down In The Drowing Woods“ entsteht. Verträumte Momente bündeln sich auf dem Erstling „Lies. Rosaries. Sins.“ zu einer angenehmen Atmosphäre, die sich im nächsten Augenblick mit tanzbaren Synthiepop von „Blood Stains“ auflöst. Das Backyard Dreamer die 80er nicht verschmähen, dringt an vielen Stellen ihrer Musik hervor und mit dem gelungenen Cover des Talk-Talk-Klassikers „Such A Shame“ belegt das Duo seine Verehrung des popträchtigen Jahrzehnts.

Nötig zu covern haben es die beiden Herren jedenfalls nicht, wenn man Stücke wie „Black As Me“ oder „Waiting For The Water“ sein Eigen nennen darf.

Tracklisting

  1. Oh Halloween
  2. Down in the Drowning Woods
  3. Waiting for the Water
  4. Don’t Forget My Name
  5. Such a Shame
  6. Never Changing Coast
  7. Bloodstains
  8. Black as Me
  9. Good Night, Goodbye
  10. Deep Heart
  11. Broken Letters, Broken Stones