Big Thief – U.F.O.F.

In Reviews von Eric

Mit jedem Album bis jetzt haben Big Thief ihren Fame ein bisschen vergrößert: das Debüt war noch ein Geheimtipp, der Nachfolger zog schon größere Kreise. Und das dritte Werk „U.F.O.F.“ könnte nun der endgültige Durchbruch sein, denn darauf zeigt sich New Yorker Band so ausgefeilt und luzid wie nie zuvor.

Das Quartett spielt Folk-gefärbten Slacker-Indie, dessen sanfte, hypnotische Gitarren nur zum Teil die Unruhe kaschieren, die aus den Texten von Frontfrau Adrianne Lenker spricht. Introspektion war schon das Thema ihres Solo-Debüts, und das treibt sie auch weiterhin um. „Sich mit dem Unbekannten anfreunden… darum drehen sich alle meine Songs“, erklärt die Musikerin. Viele Stücke handeln von düsteren Schatten und Dunkelheit, schweben leicht esoterisch zwischen Traum und Wach.

Musikalisch ist von den Schrammel-Riffs des Erstlings nur noch wenig übrig, es regieren jetzt milde, benebelte Sounds, die hauptsächlich von Akustikgitarren getragen werden. Das Album ist im US-Staat Washington auf dem Land in einer umgebauten Scheune entstanden – und genauso klingt es dank Americana-Einflüssen auch. „Contact“, „Cattails“ und „Betsy“ seien hier als herausragende Songs genannt.

Manchmal scheinen Big Thief auf „U.F.O.F.“ wie betäubt zu sein von ihrer musikalischen Schönheit, halten sich aber mit grungigen Ausbrüchen wie am Ende von „Contact“ oder der Zeitlupen-Shoegaze-Nummer „Jenni“ selbst von zu viel Süßlichkeit ab und lassen dadurch ihr Songwriting noch mehr glänzen.

Tracklisting

  1. Contact
  2. U.F.O.F.
  3. Cattails
  4. From
  5. Open Desert
  6. Orange
  7. Century
  8. Strange
  9. Betsy
  10. Terminal Paradise
  11. Jenni
  12. Magic Dealer