Bilderbuch – Gelb ist das Feld

In Reviews von Eric

Nachdem Bilderbuch zwischen Februar 2017 und Februar 2019 insgesamt drei Alben veröffentlichten, war das Bilderbuch-Feeling schal geworden. Der Schmäh, der Funk, das Dadaistische war zwar noch da, erschöpfte sich aber letztlich in einer zu dicht getakteten Wiederholung.

Maurice Ernst & Co. scheint es ähnlich gegangen zu sein, denn für die neue LP ließen sich die Österreicher drei Jahre Zeit. Das Ergebnis heißt „Gelb ist das Feld“ und klingt so sommerlich-entspannt wie der Titel vermuten lässt. Die E-Gitarren werden (meist) gegen Akustikgitarren aus dem Laurel Canyon der 70er Jahre getauscht, die Beats – selten elektronisch, meist handgespielt am Schlagzeug – pluckern und klackern maximal entspannt, und Ernst sinniert im bekannten Denglisch über Sex und Liebe. Dabei bemüht er gerne Naturmetaphern wie „I eat that fruit, I drink that juice“, „Weil küssen wie fliegen ist, küsst man besser über den Wolken“ oder „Wie eine Blume bin ich zart zu dir“. Klingt erstmal sehr cheesy, hat aber im Kontext wieder einige Dada-Momente und wird so entkäst. Nur „Zwischen deiner und meiner Welt“ wird in einer Mischung aus Roxette und Münchner Freiheit musikalisch etwas energ(et)ischer.

Hits à la „Maschin“ oder „Bungalow“ liefern Bilderbuch im Love-Flow diesmal keine. Lieber wird der Soundtrack zum Picknick, zum Seebaden oder eben zum „Daydrinking“ geliefert. Und wenn man da der Musik mal nicht zuhört, ist es auch nicht schlimm. Der nächste entspannte Song kommt gleich, Baby.

Tracklisting

  1. Bergauf
  2. For Rent
  3. Dates
  4. Nahuel Huapi
  5. Daydrinking
  6. Schwarzes Karma
  7. Klima
  8. Baby, dass du es weißt
  9. Blütenstaub
  10. I’m Not Gonna Lie
  11. Golden Retriever
  12. La Pampa
  13. Ab und Auf
  14. Zwischen deiner und meiner Welt
  15. Gelb ist das Feld