Blossoms – Ribbon Around The Bomb

In Reviews von Eric

In der jetzigen Zeit ein Album „Ribbon Around The Bomb“ zu nennen, ist schon sehr unglücklich. Man muss Blossoms aber zugutehalten, dass der Titel schon vor Russlands Angriff auf die Ukraine feststand und von der Beschreibung eines Frida-Kahlo-Gemäldes „geliehen“ ist. Überhaupt hat die Band auf ihrem neuen Werk mit Krieg nichts am Hut. Vielmehr dreht sich die LP um den zentralen Charakter „The Writer“, ein Alter Ego von Frontmann Tom Ogden. So ist beispielsweise „Ode To NYC“ sowohl der Stadt als auch seiner Frau gewidmet. Insgesamt wirken die Texte recht introspektiv.

Musikalisch bedienen die Männer aus Stockport einen zeitlosen, radiofreundlichen Pop-Sound, den sie im Verlauf ihrer nun vier Alben immer weiter verfeinert haben. Den Synthesizer können sie genauso eingängig spielen wie die Akustikgitarre, und bedienen sich bei allen Songwritern dies- und jenseits des großen Teichs, die den Test der Zeit bestanden haben, von den Smiths bis zu Simon & Garfunkel. Eine gewisse Süßlichkeit durchzieht die Songs, die aber von einer typischen englischen Form der verspielten Melancholie gekontert wird.

Blossoms zuzuhören, ist ein Spaß ohne Reue – eine Art musikalischer Cola Light. Manchmal braucht man allerdings ein stärkeres Getränk.

Tracklisting

  1. The Writer’s Theme
  2. Ode To NYC
  3. Ribbon Around The Bomb
  4. The Sulking Poet
  5. Born Wild
  6. The Writer
  7. Everything About You
  8. Care For
  9. Cinerama Holy Days
  10. Edith Machinist
  11. Visions
  12. The Last Chapter