Bodi Bill – I Love U I Do

In Reviews von Eric

Vor rund einem Jahrzehnt definierten Bodi Bill mit Songs wie „Brand New Carpet“ den Berlin-Sound jenseits von reinem Techno mit. Nach einer längeren Auszeit und der Arbeit an anderen Projekten (u.a. The/Das) fand sich Sänger und Produzenten Fabian Fenk vor knapp zwei Jahren wieder mit den alten Kollegen Anton Feist und Alex Stolze zusammen, die nun – unter Beteiligung einer Reihe weiterer innovativer Köpfe – ein neues Album vorlegen.

Ihren bekannten Klang aus folkigen bzw. indiepoppigen Momenten und elektronischen bzw. technoiden Versatzstücken behält die Band auf „I Love U I Do“ bei, wodurch ein ebenso entspanntes wie grooviges Soundbild entsteht. Begleitet wird es von Fenks anspielungs- und assoziationsreichen Texten, die von Elon Musks SpaceX bis zu den Schlafproblemen frischgebackener Eltern vieles verhandeln.

Innerhalb der Koordinaten ihres Klangkonstrukts schaffen es Bodi Bill, über den Verlauf der 13 Songs ihrer vierten LP abwechslungsreich zu bleiben – innerhalb als auch zwischen den Tracks. „Loophole Travelling“ etwa beginnt mit einen fast neoklassischen Klaviermotiv, um dann zu einem coolen Elektropop-Stück zu morphen, um dann das Klaviermotiv wieder aufzugreifen. Bei „Good Advice“ durchläuft eine Akustikgitarre mehrere Phasen und wird zeitweise von einem energischen Beat komplett abgelöst. Die Songs geben sich mal eher folkig („Peruhu“) und mal sehr technoid („Cluster“), mal verträumt („Better Than Reality“) und mal dunkel-kühl („What If“).

Nochmal den Sound von Berlin mitbestimmen werden Bodi Bill mit diesem Album wahrscheinlich nicht (die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen). Aber den drei Herren ist eine gute, unterhaltsame und vielfältige Platte gelungen, mit der nicht unbedingt zu rechnen war.

Tracklisting

  1. Be Sure
  2. Self Improvements
  3. Loophole Travelling
  4. Cluster
  5. Better Than Reality
  6. Big Gong Sounds
  7. Close
  8. 25km (Interlude)
  9. Peruhu
  10. Paradies
  11. Kiss Operator
  12. What If
  13. Good Advice