boygenius – The Rest

Nachdem das Debütalbum von boygenius von Kritiker*innen und Fans gleichermaßen gefeiert wurde, ist es nur recht und billig, dass Julien Baker, Lucy Dacus und Phoebe Bridgers auch die Reste der Aufnahmesessions verwursten. Das hier Übriggebliebenes zu einer EP zusammengefasst wird, verheimlicht das Trio auch gar nicht, sondern schreibt es sogar aufs Cover.

Und ja, ein wenig hört man es den vier Songs an, warum sie nicht den Cut für „The Record“ geschafft haben, die Grandezza von „Emily I’m Sorry“, „True Blue“ oder „Letter To An Old Poet“ erreichen sie einfach nicht (ganz). Dies vorausgeschickt, sind es immer noch vier Stücke von boygenius, es gibt also genug starkes Songwriting und emotionale Lyrics, um die Hörer*innen für sich zu gewinnen. Besonders heraussticht „Black Hole“, das mit minimalem Klaviertasteneinsatz beginnt und sich zu einer erhabenen Indie-Ballade aufschwingt. Bei „Afraid Of Heights“ geht es, hauptsächlich getragen von Dacus, um die Überwindung von inneren Ängsten und Ängsten in der Liebe. „Voyager“ ist eine typische, sanfte Folk-Ballade à la Bridgers. Und bei „Power“ darf Baker ihren rauen Gesang und ihre schrammeligen Moll-Akkorde vortragen.

„The Rest“ ist der nicht ganz perfekte, aber dennoch würdige Abschluss dieses (ersten) Albumzyklus von boygenius. Mögen noch viele folgen.

1. Black Hole
2. Afraid Of Heights
3. Voyager
4. Power