Caribou – Honey

In Reviews von Eric

Dan Snaith, der kanadische Musiker mit dem Aussehen eines Buchhalters, dem Verstand eines Intellektuellen und dem Herzen eines Träumers, verbindet auf seinem neuen Album seine beiden Alter Egos – der clubbige, DJ-orientierte Daphni und der introspektiv-elektropoppige Produzent Caribou verschmelzen auf „Honey“.

„Es wirkt immer noch wie eine Art Alchemie“, sagt Snaith erstaunt über die Entstehung seiner Tracks. Er ist allerdings ein moderner Magier und griff bei den Gesangslinien auf Künstliche Intelligenz zurück, die ihm bei der Bearbeitung half; daher klingt seine Stimme teils feminin oder maschinell, im Opener „Broke My Heart“ wechseln sich die verschiedenen Färbungen beispielsweise laufend ab. Was aber insgesamt der Eingängigkeit der Vocals und den entzückenden Texten keinen Abbruch tut, sie fügen vielmehr den Songs zusätzliche Ebenen bei. Es bleibt außerdem genug Raum für prickelnde Synthesizer und treibende Beats. Das housige Titelstück zieht direkt auf die Tanzfläche, wo man zu „Come Find Me“ mit einer anderen Person oder auch sich selbst schmusen kann. „Over Now“ besitzt einen Hi-NRG-Vibe direkt aus den 80s, während auf „Climbing“ mit großen Gesten dem Funk gehuldigt wird.

Nur wenige Künstler*innen sind in der Lage, Dance-Music zu machen, die so warm und umarmend ist wie die von Caribou. Ein Album, das tatsächlich ins Ohr fließt wie Honig.

Tracklisting

  1. Broke My Heart
  2. Honey
  3. Volume
  4. Do Without You
  5. Come Find Me
  6. August 20:24
  7. Dear Life
  8. Over Now
  9. Campfire
  10. Climbing
  11. Only You
  12. Got To Change