Cassia – Magnifier

In Reviews von Eric

Wenn man die Musik von Cassia unter das EP-titelgebende Vergrößerungsglas legen würde, sieht man vermutlich lauter kleine lachende Sonnen, bunte Cocktails und Retro-Sonnenbrillen, die Noten formen. Denn die Band aus Macclesfield, spielt so sommerlichen Indiepop, dass sie wahrscheinlich wie Zugvögel im europäischen Winter in wärmere Gefilde entflattern.

Seinen Trademark-Sound setzte das Trio bereits mit dem Debütalbum und führt ihn auch auf der aktuellen Veröffentlichung „Magnifier“ fort. Ein bisschen nachdenklicher sind die britischen Buben zwar geworden – im Eröffnungsstück klagt Frontmann Rob Ellis, offensichtlich in Badehose auf einer Sonnenliege fläzend: „Even by the poolside I can’t seem to feel right, I just wanna go back to when things were slow.“ Aber das klingt mehr nach leichtem Sommer-Ennui denn nach schwerer Sinnkrise und ist sicher mittels eines Frozen Daiquiri heilbar.

Ein wenig slower sind die vier EP-Songs tatsächlich geworden, als seien sie an einem besonders heißen Tag entstanden, an dem die Kraft nicht mal zum Anschlag flotter Vampire-Weekend-Akkorde gereicht hat. So blubbern die luftigen Gitarren-Arpeggios und die begleitendenden Rhythmusinstrumente sehr entspannt vor sich hin, too slow to disco sozusagen. In „Right There“ klingen sie mit Handclaps und Ellis‘ leicht veränderter Stimme gar wie Milky Chance. Dieser Eindruck könnte aber auch nur an der Hitze liegen.

Tracklisting

  1. Slow
  2. Right There
  3. Vitamins
  4. Gotta Get Through Til Monday