Cassia – Replica

In Reviews von Eric

Cassia kommen zwar aus Macclesfield, haben aber mit den berühmtesten Söhnen der Kleinstadt bei Manchester wenig gemeinsam – anders als Joy Division spielt das Trio keinen düsteren Post-Punk, sondern sonnendurchfluteten Indiepop, zu dem man sofort eine Sonnenbrille und ein buntes Hemd anziehen möchte.

Bereits das Eröffnungsstück „Small Spaces“ setzt die Marke für alle folgenden zehn Tracks: So sehr nach Vampire Weekend klangen selbst Vampire Weekend seit ihrem Debüt nicht mehr. D.h. luftigste Gitarren-Arpeggios treffen auf Afrobeat-Rhythmen à la Fela Kuti, die später auch Paul Simon auf „Graceland“ übernahm. „Wir möchten Musik schreiben, zu der sich Menschen locker machen und zueinander finden können“, beschreibt Frontmann Rob Ellis die Intention der Band, die ihnen auf ihrem Debütalbum „Replica“ ziemlich gut gelingt.

Die zärtlich neckenden Gitarren und die Congas beispielsweise geben „Sink“ eine tropische Anmutung, die ein Lächeln aufs Gesicht bringt. Die Refrains werden oft mehrstimmig vorgetragen, was den Mitsing-Faktor erhöht. Ansonsten passt Ellis‘ freundliche Stimme, die der von Luke Pritchard von The Kooks ähnelt, wunderbar zu den positiven Vibes von Cassia.

Was man den Engländern allerdings vorwerfen kann, ist die starke Ähnlichkeit der einzelnen Songs der LP. Sie haben zwar hörbar ihren Sound gefunden, dennoch täte ein wenig mehr Abwechslung den elf Stücken gut. Ein herausragendes Stück wie „100 Times Over“, das sich schon nach ein paar Sekunden im Gehörgang festgesetzt hat, findet sich sonst nicht mehr. Dennoch haben Cassia bereits im April das Album veröffentlicht, das viele Leute durch den Sommer begleiten könnte.

Tracklisting

  1. Small Spaces
  2. Sink
  3. Movers & Shapers
  4. Loosen Up
  5. Replica
  6. Under The Sun
  7. 100 Times Over
  8. Guidance
  9. Get Up Tight
  10. Out Of Her Mind
  11. DreamA