Charlotte Brandi – An das Angstland

In Reviews von Eric

Wie viele andere Künstler*innen kann Charlotte Brandi (ehemals Me And My Drummer) seit Beginn der Corona-Pandemie (fast) nicht auftreten – und fand so die Zeit, sich mit Lyrik zu beschäftigen, die sie auch selbst verfasst. Im runtergefahrenen Berlin reifte dabei der Entschluss, einige ihrer Gedichte zu vertonen – das Ergebnis ist die EP „An das Angstland“, auf der Brandi erstmals auf Deutsch singt. „Das macht unheimlichen Spaß, weil es eine erstaunliche Kraft hat, in der Muttersprache zu texten“, sagt sie selbst.

Vier Songs umfasst der Nachfolger ihres Debütalbums „The Magician“, die sich alle mit verschiedenen weiblichen Lebensabschnitten und -zuständen beschäftigen – ob nun in einer eher abstrakten Pflanzen-Allegorie wie in „Wind“ (bei dem Tocotronics Dirk von Lowtzow den männlichen (Gesangs-)Part übernimmt), oder konkreter in „Frist“, bei dem das lyrische Ich eine kürzlich beendete Beziehung reflektiert.

Musikalisch verbindet sie die elegischen Facetten von Alexandra mit klassischen Chanson- und Folk-Sounds. Entrückt klingt Brandi dabei, ein wenig wie Joni Mitchell. Überhaupt ist die EP sehr ätherisch, alles federleicht produziert, wie um die Hörer*innen nicht zu stören. Dabei lohnt sich das Zuhören, vor allem wegen der besonderen Texte.

Tracklisting

  1. Wind
  2. Frieden
  3. Frist
  4. Wut