Darkside – Nothing

In Reviews von Eric

Alle paar Jahre finden sich der chilenisch-amerikanische Produzent/DJ Nicolas Jaar und der US-Multiinstrumentalist Dave Harrington zusammen, um unter dem Namen Darkside gemeinsam Musik zu machen und zu veröffentlichen. Für ihr drittes Album holten sie sich ihren langjährigen Freund und Kollaborateur Tlacael Esparza als neues Bandmitglied und Schlagzeuger hinzu.

Ob es an der neuen Trio-Konstellation liegt, dass sich der Sound von „Nothing“ mindestens ein Stück von der bisher üblichen Prog-/Space-/Kraut-Disco entfernt, ist nicht ganz klar. Fest steht aber, dass man sich einen Track wie „Graucha Max“ vorher nicht von Darkside vorstellen konnte, da er wie ein Song von Iggy & The Stooges klingt, der von einem hibbeligen Electronica-Produzenten nach einer frischen Line Speed bearbeitet wurde.

So ungewohnt tönt zwar nicht alles auf der LP und es gibt sogar Stücke, bei denen man wie früher gerne die Bong und die Lavalampe auspackt, wie das Bongo-getriebene „American References“ oder die psychedelische Folktronica „Heavy Is Good For This“. Andererseits werden in das zweiteilige „Hell Suite“ so viele unterschiedliche Klänge und Jaarsche Gesangsstimmlagen gepackt, dass keine rechte Chill-Stimmung aufkommen will. „S.N.C“ wiederum würde, wenn nicht die kleinen Glitches und die betonte LoFi-Produktion wäre, als amtlicher Funk-Track durchgehen.

Auch wenn man nicht allen Tracks in ihrer Sprunghaftigkeit folgen kann und will, sind Darkside auch als Dreigestirn ein spannendes Projekt als Genre-Hopper und -Verschmelzer.

Tracklisting

  1. Slau
  2. S.N.C
  3. Are You Tired? (Keep On Singing)
  4. Graucha Max
  5. American References
  6. Heavy Is Good For This
  7. Hell Suite (Part I)
  8. Hell Suite (Part II)
  9. Sin El Sol Noy Hay Nada