David Beckingham – Just When The Light

In Reviews von Eric

Kurzer Schock, dann Erleichterung… nein, David Beckham hat es nicht seiner Frau gleich getan und ist unter die Sänger gegangen. Der junge Mann, um den es hier geht, heißt David Beckingham, der vielleicht manchem Indie-Auskenner von der Band Hey Ocean! bekannt ist. Sein Solo-Debütalbum „Just When The Light“ erschien in seiner Heimat Kanada bereits vor anderthalb Jahren, hat nun aber doch noch den Sprung über den großen Teich geschafft.

Auf seinem Erstling gibt es fein gedrechselten, introvertierten Songwriter-Folk. Beckingham verarbeitet dabei eine intensive Zeit in seinem Leben, in der er unter anderem mit dem Ende einer langen Beziehung und einer Krankheit, die sogar seine Fähigkeit zu singen bedrohte, klarkommen musste. „Soldier“ beispielsweise nutzt die Metapher eines einsamen Soldaten für seinen Gefühlszustand nach dem Beziehungssplit.

Musikalisch orientiert sich der Kanadier an den großen Songwritern. In der Melodieführung von „Explosion“, das sich um seine Kindheit in Kenia dreht, lässt sich leicht Paul Simon zu „Graceland“-Zeiten erkennen. „Montreal“ ähnelt in seinem Aufbau einem Stück von Belle & Sebastian. Durch diese Nähe zu bekannten Vorbildern sind Beckinghams Songs zwar auf einem guten Niveau, man vermisst allerdings seine genuin eigene Handschrift. Diese zeigt er im herzzerreißenden „Adi’s Song“, das eine nostalgische Melancholie mit üppig-orchestraler Instrumentierung verbindet. Sollte er in Zukunft noch mehr solcher Stücke abliefert, kann David Beckingham sein an sich schon ansprechendes Debüt mit dem Nachfolger locker übertreffen.

Tracklisting

  1. Explosion
  2. Forest
  3. Soldier
  4. Montreal
  5. Slowly
  6. Child
  7. Sleepless City
  8. Places
  9. Adi’s Song
  10. In Spite Of All The Damage