Die Sterne – Die Sterne

In Reviews von Wolf

Die Sterne – das ist die DISCOfunkige Version der Hamburger Schule. Bereits auf ihrem 1999er Album „Wo ist Hier?“ wagte die Band, von deren Originalbesetzung inzwischen nur noch der Sänger Frank Spilker übriggeblieben ist, einen viel zu unterschätzten Wechsel zu neuen elektronischeren Klängen. Wirklich elektronisch wird es (abgesehen von „Unterschiedlich subtil“ und „Drinks & Love“) trotz der Zusammenarbeit mit Erobique diesmal nicht, aber so wie hier hat man Die Sterne trotzdem noch nicht gehört.

Auf dem ersten regulären Album seit sechs Jahren wird der DISCO-Komponente eine ganz neue Aufmerksamkeit zuteil. Locker und beschwingt, so als wären sie an der Riviera 1983 nach dem Genuss von ein/zwei Negronis entstanden, führen die meisten der zwölf Songs durch das Album. Tanzhits zum Mitgrölen findet man (falls man die suchen sollte) nicht, es ist aber eine wahre Freude, Spilker zu folgen, wie er gar nichts muss und einfach mal loslegt. Zusammen mit weiteren Freunden vom Kaiser Quartett und den Düsseldorf Düsterboys spielt er einfach mal ein bisschen rum. Spaziert zwischen den Songs, die mal an PeterLicht oder Uijuijui, dann wieder an Gil Scott-Heron erinnern, durch seine ganz eigene Welt.

Mehr eine neue Frank Spilker Gruppe als ein klassisches Sterne-Album; was nach der letzten retrospektiven Jubiläumstour einen erfreulichen Blick in eine mögliche Zukunft von Die Sterne wirft.

Tracklisting

  1. Das Herz Schlägt Aus
  2. Der Palast Ist Leer
  3. Der Sommer In Die Stadt Wird Fahren
  4. Du Musst Gar Nix
  5. Hey Dealer
  6. Unterschiedlich Subtil
  7. Das Elend Kommt (Nicht)
  8. Die Message
  9. Wir Kämen Wieder Vor
  10. Die Besten Demokratien
  11. Halbvergangener Tag