Gothic Tropic – Fast Or Feast

In Reviews von Eric

Es gibt wenige Klischees, die stärker strapaziert werden als das des Sommeralbums. Aber da Klischees hin und wieder auch gelebt werden müssen: Meine Damen und Herren, das perfekte Album für diesen Frühsommer 2017 heißt „Fast Or Feast“ und kommt vom US-Trio Gothic Tropic. Die Band, die klar auf Frontfrau und Sängerin Cecilia Della Peruti zugeschnitten ist, kommt weder aus der Goth-Ecke noch gibt sie sich besonders tropisch. Dafür spielt sie sehr gekonnt mit Versatzstücken der 70er- und 80er-Jahre von R´n´B über AOR bis New Wave und erinnert in dieser bunten, schimmernden Mischung mehr als einmal an die Haim-Schwestern.

Della Peruti beleuchtet auf dem Debüt eine gescheiterte Beziehung mit der Erkenntnis: Es lag nicht an mir, es lag an dir. Also zu den Haien mit dir („Feed You To The Sharks“)! Aber vor allem ist es der Vibe, der „Fast Or Feast“ ausmacht. Fleetwood Mac, The Police, Blondie und „Once In A Lifetime“-Talking Heads sind die offensichtlichsten Einflüsse von Gothic Tropic – also alles ziemlich catchy, aber ohne anbiedernd oder simpel zu sein. Ausgezeichneter, sonnendurchfluteter Pop eben, vor den man vor zehn Jahren noch die Vorsilbe Indie gesetzt hätte.

Dass die Band live ziemlich jammy und psychedelisch werde, wie die Sängerin in einem Interview verriet, scheint unter der strahlend-charmanten Oberfläche immer wieder durch. Noch ein Grund mehr, sich auf und über Gothic Tropic zu freuen.

Tracklisting

  1. Stronger
  2. How Life Works
  3. Teenage Behaviour
  4. Your Soul
  5. Chemical Trail
  6. Don’t Give Me Up
  7. If It Had A Body
  8. Major
  9. Cry Like A Man
  10. Feed You To The Sharks