Great Lake Swimmers – The Waves, The Wake

In Reviews von Eric

Seit 15 Jahren sind die Great Lake Swimmers eine konstante des kanadischen Indie-Folk. Trotz häufigerer Besetzungswechsel sorgt Mastermind Tony Dekker für einen Wiedererkennungswert seines melancholischen Schönklangs. Das ist auch auf dem neuesten Werk „The Waves, The Wake“ nicht anders.

Erdig-rurale Soundscapes sorgen für ein schummriges Ambiente, in dem man meint, die Band in Flanellhemden um ein Lagerfeuer sitzen zu sehen – obwohl GLS auf dem Album auf das Folkinstrument schlechthin komplett verzichtet haben: die Akustikgitarre. Mit Hilfe von Harfe, Laute, Pfeifenorgel, Holzbläsern Congas, Banjo, Klavier und 12-saitiger E-Gitarre lässt die Band die sehnende Stimmung des Folk aufleben, ohne die üblichen Klischees zu bedienen. Lieblich-flüchtige Melodien bestimmen die Songs, die von Dekkers gedämpfter, klarer Stimme getragen werden.

Aufgenommen wurde „The Waves, The Wake“ in einer knapp 150 Jahre alten Kirche, was die Andächtigkeit der LP erklären könnte. Die prominente, aber keineswegs laute E-Gitarre von „Alone But Not Alone“ wirkt in diesem Umfeld fast schon wie ein Ausbruch. Nicht umsonst ist das Herzstück des Albums das komplett a-cappella produzierte „Visions Of A Different World“, das durch das Ausnutzen des Halls der Kirche einen sakralen Charakter bekommt. Insgesamt ist „The Waves, The Wake“ ein Hochamt der ruhigen Töne.

Tracklisting

  1. The Talking Wind
  2. In A Certain Light
  3. Alone But Not Alone
  4. Falling Apart
  5. Side Effects
  6. The Real Work
  7. Root Systems
  8. Unmaking the Bed
  9. Visions Of A Different World
  10. Holding Nothing Back
  11. Mouth Of Flames
  12. The Open Sea