Herr D.K. – Beleuchtet Den Hintergrund

In Reviews von Wolf

Henning von Hertel ist 26 Jahre alt, Filmfreund, wohnhaft in Hamburg und eigentlich ein ganz witziger Zeitgenosse. Trotzdem hat er jetzt als Herr D.K. ein Album über die Vergänglichkeit herausgebracht.

Wie Fontane durch die Mark Brandenburg, wandert Hertel darauf durch das Spiel des Lebens. Vorsichtig nähert er sich Situationen, die jeder sicher schon mal erlebt hat, und fasst sie in einen Rahmen aus Wort und Ton. Dass die Songs manchmal wie depressive Kinderlieder, wirken gibt der Platte einen ganz besonderen Charme. Irgendwie könnte man meinen, dass Hertel eigentlich nur seine Ruhe haben will, ihn aber jemand dazu gezwungen hat, ein Album aufzunehmen. So einfühlsam, wie die Songs sind, so distanziert wirken sie auch; irgendwie gepresst. Das verleiht ihnen eine bestimmte Eindringlichkeit, der man sich schwer entziehen kann. Wenn Titel Nummer acht „Viel hier“ plötzlich mit einer fröhlichen, offenen Melodie um die Ecke kommt, ist man kurz irritiert. Aber wenn dann wieder von Steinen in Brettern gesungen wird, weiß man sich doch wieder zu Hause in einer musikalischen Verwandtschaft mit Max Prosa und Panda Lux.

Den Hintergrund zu beleuchten, schafft Hertel nicht wirklich. Aber zu vermitteln, wie es ist, im Hintergrund zu stehen, dem Spiel zuzuschauen und sich darüber Gedanken zu machen, das kann er.

Tracklisting

  1. Das Feld
  2. Eingekreist
  3. Vom betroffenen M.
  4. Nach Hause
  5. Gelogen
  6. Das was
  7. K1
  8. Viel hier
  9. Das Geschehen
  10. Was dir bleibt