Hot Chip – Freakout/Release

In Reviews von Eric

Wenn man schon so lange zusammen Musik macht wie die Elektropopper Hot Chip, nämlich seit über 20 Jahren, braucht es hin und wieder externe Stimulation zum gemeinschaftlichen Kreativsein. Im Falle des neuen Albums „Freakout/Release“ war es das neue gemeinsame Studio in Ost-London, das als Anregung diente. Das gerade erst fertig eingerichtete Studio habe geholfen, die nötige Frische für die Aufnahmen zu entwickeln, erklärt Frontmann Alexis Taylor: „Wir trafen uns in einem brandneuen Raum, um brandneue Musik zu machen. Bessere Voraussetzungen kann es gar nicht geben.“

Gefunden haben sie dabei einige Händevoll Funk, wie bereits die Vorab-Single „Down“ bewies, die nach dem Disco-Sound der Studio 54-Ära klingt, angereichert um die für die Band typischen, mehrschichtigen Synthie-Klänge. Das folgende „Eleanor“ wiederum ist ein Ibiza-House-Track, der mit Funk-Versatzstücken spielt. Die Briten können aber auch weniger smooth als das Einleitungsdoppel, wie das Titelstück zeigt, bei dem Soulwax mittun und ihren bekannt eckigen Elektro-Rock-Sound inklusiver verzerrter Gitarrenlinie einbringen – oder noch smoother, wie die Mid- bis Downtempo-Songs in der Mitte des Albums sich präsentieren. Textlich sind Hot Chip im Kontrast zum Großteil des LP-Klangspektrums recht düster unterwegs, etwa in „The Evil That Men Do“, dessen Inhalt der Titel schon erklärt.

„It’s hard to be funky when you’re not feeling sexy“ singt Taylor zur Halbzeit des Albums. In ihrem neuen Studio fühlten sich Hot Chip aber wohl meistens sexy, wie der Sound von „Freakout/Release“ beweist.

Tracklisting

  1. Down
  2. Eleanor
  3. Freakout/Release
  4. Broken
  5. Not Alone
  6. Hard To Be Funky feat. Lou Hayter
  7. Time
  8. Miss The Bliss
  9. The Evil That Men Do feat. Cadence Weapon
  10. Guilty
  11. Out Of My Depth