Juliana Daugherty – Light

In Reviews von Eric

Dass Musiker und speziell Singer/Songwriter in ihren Stücken ihre Seele offenbaren, ist ein gern bemühtes Klischee. Doch selten steckte in diesem Klischee so viel Wahrheit wie beim Debütalbum von Juliana Daugherty. Denn für die US-Künstlerin war die Arbeit an „Light“ eine Kur ihrer Depression. „Ich schrieb dieses Album zum Teil, um meiner psychischen Krankheit ihre Macht zu nehmen“, sagt Daugherty.

Das Ergebnis sind zehn ruhige, aber kraftvolle Songs, in denen die Musikerin in ihre inneren Abgründe blickt, in denen aber nicht nur die Depression lauert, sondern auch romantische Probleme und persönliche Verletzlichkeiten. Daugherty tritt ihnen mit sanfter Stimme entgegen, die über den Stücken zu schweben scheint. Bei „Player“ begleiten sie ein Drumcomputer, der das Klopfen auf den Körper einer Akustikgitarre imitiert, und eine dunkel angeschlagene E-Gitarre, die an die ruhigen Stücke von PJ Harvey erinnert. Die Akustikgitarrenballade „Revelation“ eifert den somnambulen Grautönen von Joni Mitchell nach, bei „Sweetheart“ schweben Streicher auf Synthie-Wolken ein, „Easier“ zitiert den Minimalismus von Cat Power

Daugherty versinkt aber bei aller Traurigkeit nicht in Hoffnungslosigkeit, das titelgebende Licht scheint in allen ihren Songs. Und dieses Vertrauen auf eine bessere Zukunft gibt sie an ihre Hörer*innen weiter.

Tracklisting

  1. Player
  2. Baby Teeth
  3. Revelation
  4. Sweetheart
  5. Bliss
  6. Easier
  7. Light
  8. Come For Me
  9. California
  10. Wave