Kakkmaddafakka – Diplomacy

In Reviews von Eric

Ein Gutes hat der Klimawandel – er inspirierte Kakkmaddafakka zu ihrem neuen Album. Denn ständiger Sonnenschein in ihrer norwegischen Heimatstadt beflügelte ihre Kreativität. „Der Sommer 2018 in Bergen war wirklich sensationell“, sagt Pish Vindenes von der Band. „Plötzlich war Bergen eine mediterrane Stadt! Es war unglaublich! Es machte uns überkreativ. Ich lag auf dem Balkon, und träumte in der Sonne. Wie aus dem Nichts verspürte ich den Drang, hineinzugehen und Gitarre zu spielen. Fünf Minuten später hatte ich ein Lied.“

Trotz der sonnigen Inspiration kultiviert die vielköpfige Kapelle weiter den eher melancholischen Sound, den sie auch schon auf dem Vorgänger „Hus“ pflegte. „My Name“ oder „Naked Blue“ mit ihren hymnischen Midtempo-Gitarren tragen eine unbestimmte Sehnsucht in sich. Bei „The Rest“ und „This Love“ kommt durch Klavier und Bläser gar ein orchestraler Moment hinzu. Doch auch der putzige, fröhliche Indiepop-Sound, der die Norweger einst bekannt machte, ist zu hören. „Runaway Girl“ oder „Get Go“ dürften sich auf den energetischen Live-Shows, für die Kakkmaddafakka geschätzt werden, zu sicheren Tanzliedern entwickeln.

„Diplomacy“ liefert trotz der sommerlichen Einflüsse nichts Neues auf dem Planeten Kakkmaddafakka. Die Band bestellt das Feld noch, das sie einst bereiteten, doch Erweiterungen sucht man vergeblich.

Tracklisting

  1. My Name
  2. Runaway Girl
  3. The Rest
  4. Sin
  5. Get Go
  6. Frequency
  7. Moon Man
  8. Naked Blue
  9. This Love