Local Natives – But I’ll Wait For You

In Reviews von Eric

Die Zeit wartet auf niemanden, aber ich warte auf dich. Das ist doch ein schönes poetisches Sprüchlein und eine Alternative für alle, denen „Ich liebe dich“ zu schnöde ist. Den Spruch habe ich mir aber nicht selbst ausgedacht, sondern so lauten die Titel des letztjährigen und des neuen Albums der Local Natives kombiniert: „Time Will Wait For No One“, „But I’ll Wait For You“. Dass das so gut zusammenpasst, ist natürlich kein Zufall, denn die aktuelle, sechste LP der Kalifornier dient als Fortsetzung bzw. Begleitwerk des Vorgängers.

Wie gewohnt bei dem Quintett stechen ihre charakteristischen, dreistimmigen Gesangsharmonien hervor, atemberaubend schön vor allem in den Refrains. Doch das Songwriting erreicht nicht die gewohnte Qualität, das schwerelose „Alpharetta“, das nächtliche „As Soon As You Arrive“ und das angenehm flotte „April“ bilden mehr die Ausnahme als die Regel. Der Rest ist wohlklingender, aber eher austauschbarer Indie-Soft-Rock.

Vielleicht hätten sich die Local Natives etwas mehr Zeit zwischen den Alben lassen sollen. Auch wenn sie auf niemanden wartet.

Tracklisting

  1. Alpharetta
  2. Throw It In The Fire
  3. Neon Memory
  4. Camera Shy
  5. As Soon As You Arrive
  6. Ending Credits
  7. Raincoat
  8. April
  9. Walk Before You Run
  10. But I’ll Wait For You