London Grammar – The Greatest Love

In Reviews von Eric

Für das zweite Jahrzehnt ihres Banddaseins haben sich London Grammar vorgenommen, sich mehr kreative Freiheiten zu nehmen – mehr Songwriting und Selbstbestimmung, weniger Promotion-Aktivitäten und Steuerung durch die Musikindustrie. Ihr gewachsenes Selbstbewusstsein zeigt das englische Trio gleich im Eröffnungsstück seines neuen, vierten Albums: „This is my place, my house, my rules“, singt Frontfrau Hannah Reid.

Ihrem symphonischen Sound zwischen Electronica, Indie-Pop und TripHop bleiben Reid, Gitarrist Dan Rothman und Schlagzeuger/Keyboarder Dot Major auf „The Greatest Love“ treu, allerdings vergrößern sie die Grenzen ihrer musikalischen Komfortzone. „House“ bietet den wahrscheinlich kraftvollsten Beat ever von London Grammar. In „Fakest Bitch“ steht der zarte Balladenklang im Gegensatz zum Text, in dem Reid einer falschen Freundin Bescheid gibt: „Don’t turn to me with the driest tears that you’ve been faking for years.“ „Kind Of Man“ besticht mit einem großartigen Gitarrenlauf und The-xx-Vibe. Den makellosen, umfangreichen Gesang Reids inszeniert zum Abschluss das klaviergetriebene Titelstück mit besonderer Grandezza, indem sich die Stimme direkt in die Haut zu bohren scheint.

Dazwischen gibt es jedoch auch ein paar leicht zu vergessende Songs. Dass London Grammar nun mit mehr Selbstvertrauen agieren, ist den besten Stücken dieser Platte aber deutlich anzumerken.

Tracklisting

  1. House
  2. Fakest Bitch
  3. You And I
  4. LA
  5. Ordinary Life
  6. Santa Fe
  7. Kind Of Man
  8. Rescue
  9. Into Gold
  10. The Greatest Love