Lump – Animal

In Reviews von Eric

Wenn sich zwei talentierte wie routinierte Songwriter wie Laura Marling und Mike Lindsay (Tunng) zusammentun, kann eigentlich nur gute Musik herauskommen. Das war beim Debütalbum ihres Projekts Lump so, und das ist auch bei der Nachfolge-LP der Fall.

Noch mehr als auf dem Erstling pfeift das Duo auf „Animal“ auf musikalische Grenzziehungen und gibt sich so offen und experimentierfreudig, wie sie es solo (Marling) bzw. im Bandkontext (Tunng) nicht sind bzw. sein können. Die Weiterentwicklung ihres psychedelischen Drone-Folks hängt eng mit ihrer Arbeitsweise zusammen: Lindsay tüftelte die elaborierten Sounds in seinem Studio aus, dann rauschte Marling herein und versuchte so spontan und unmittelbar wie möglich Texte als Reaktion auf die Musik zu entwickeln. Die Lyrics sind dadurch merkwürdiger und dunkler geworden als von ihr gewohnt, wo sie sonst immer sehr durchdacht wirkt. Durch die Spontaneität des Arbeitsprozesses ist auch der Klang sehr organisch geworden, in dem fiepende Retro-Synthies mit mächtigen Bässen/Drums sowie verzerrten Gitarren, aber auch mit zarten Flöten, Klarinetten und Klavier zusammenfinden.

Das Maskottchen von Lump, ein zotteliger Yeti, kann zu den Songs von „Animal“ seine felligen Beine genauso gut schütteln wie die Musik auf einem schneebedeckten Gipfel auf sich wirken lassen. Wir sollten es ihm gleichtun.

Tracklisting

  1. Bloom At Night
  2. Gamma Ray
  3. Animal
  4. Climb Every Wall
  5. Red Snakes
  6. Paradise
  7. Hair On The Pillow
  8. We Cannot Resist
  9. Oberon
  10. Phantom Limb