Mount Kimbie – Love What Survives

In Reviews von Eric

Dominic Maker und Kai Campos alias Mount Kimbie unterwerfen den Sound ihres dritten Albums „Love What Survives” ganz ihren Gaststars. Bei Namen wie King Krule, Micachu und vor allem James Blake kein Wunder. Doch in den Stücken, in denen Maker und Campos auf sich selbst zurückgeworfen sind, finden sie keine angemessene Ausdrucksweise.

Es liegt an den großartigen Vorträgen der Sänger*innen, dass einige Stücke der LP gut funktionieren. Die intensive Stimme von Jazz-Punk King Krule, der die Worte mehr ausspuckt als singt, braucht nur ein Schlagzeug und ein paar Synthie-Motive, um aus „Blue Train Lines“ einen großartigen Song zu machen. Micachus verschlafener Gesang erhebt das entspannte, fast jazzige „Marilyn“ zum Club-Kuschel-Weihelied. James Blake gibt sich beim Piano-begleiteten, mit sanften Drum-Beats und Zimbeln untermalten „How We Got By“ verhalten, um bei „We Go Home Together“ die große Emotionspalette einer zerbrechenden Beziehung zu rühren.

Die rein instrumentalen Stücke des englischen Duos wirken im Vergleich dazu wie Skizzen, die keinen eigenen Charakter entwickeln und irgendwo im Orkus zwischen der Post-Dubstep-Herkunft Mount Kimbies, einem Post-Punk-Bass und Retro-Disco-Versatzstücken verhallen. Deshalb kann man „Love What Survives“ auch nur als halb gelungen bezeichnen.

Tracklisting

  1. Four Years And One Day
  2. Blue Train Lines (feat. King Krule)
  3. Audition
  4. Marilyn (feat. Micachu)
  5. SP12 Beat
  6. You Look Certain (I’m Not So Sure) (feat. Andrea Balency)
  7. Poison
  8. We Go Home Together (feat. James Blake)
  9. Delta
  10. T.A.M.E.D
  11. How We Got By (feat. James Blake)