Petite Noir – MotherFather

In Reviews von Eric

Seine Herkunft hat großen Einfluss auf die Musik von Yannick Ilunga alias Petite Noir. Das war schon auf seinem 2015er Debütalbum „La Vie Est Belle/Life Is Beautiful“ so, und ist es vielleicht noch mehr auf dem Nachfolger „MotherFather“. Als Sohn eines kongolesischen Vaters und einer angolanischen Mutter in Belgien geboren, ist die afrikanische Diaspora ein bestimmendes Thema Ilungas. „It’s about going through the darkness. But it’s also about rebirth“, erklärt er seine neue LP.

Den Titel hat die Platte aus einer Zeit, als Petite Noir Spiritualität und Religion erforschte, und er sich darüber wunderte, dass Gott immer als Mann beschrieben wird. „But for me, that doesn’t make sense. God is a mother figure and a father figure“, sagt er. So sind seine Songs auch immer eine Suche, nach Erlösung genauso wie nach den Antworten auf existenzielle Fragen. Gleichzeitig verarbeitet er auch eigene Erfahrungen wie alltäglichen Rassismus.

Seine Musik bezeichnet Petite Noir als Noirwave, in dem er Post-Punk mit afrikanischen Einflüssen paart, genauer: mit einer polyvalenten, teils gebrochenen, teil plakativen Rhythmik. Wütend-lärmige Stücke wie „777“ kommen dabei heraus, aber auch zartere, introspektive Songs wie „Numbers“ und „Love Is War“. Petite Noir setzt durch seine unterschiedlichen musikalischen Inspirationen die Tradition von Schmerzensbarden wie Ian Curtis auf eine neue, interessante Weise fort.

Tracklisting

  1. 777
  2. Blurry (feat. Sampa The Great)
  3. Numbers
  4. Concrete Jungle
  5. Skit
  6. Finding Paradise
  7. Simple Things (feat. Theo Croker)
  8. Lili
  9. Best One
  10. Love Is War
  11. Play